Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Umfrage zur Einwanderung: Fast alle fühlen sich wohl
> Studie der Sozialbehörde zum Zusammenleben ergibt ein rosiges Bild. Ein
> Teil der Migranten fühlt sich aber diskriminiert. Roma und Sinti haben
> bei allen schlechte Karten.
Bild: Kommen ganz gut miteinander aus: Hamburgerinnen vor den Wasserspielen in …
HAMBURG taz | Die Integration von Zuwanderern scheint gut zu gelingen. Wie
eine repräsentative Befragung der Universität Hamburg im Auftrag der
Sozialbehörde ergab, fühlen sich 98 Prozent der Hamburger mit
Migrationshintergrund wohl in der Stadt. Unter denen, die stärkere Wurzeln
in Hamburg haben, sogar 99 Prozent. Dabei fühlt sich fast ein Drittel der
Migranten von Behörden und bei der Wohnungssuche diskriminiert.
Der Sozialbehörde ging es mit der 80.000 Euro schweren Umfrage darum, eine
Datenbasis für ihre Integrationspolitik zu schaffen. Schließlich formuliere
das im Februar verabschiedete Integrationskonzept des SPD-Senats den
Anspruch, „Integrationsfortschritte sichtbar und messbar zu machen“. Die
Umfrage macht die Baustellen sichtbar, auf denen die Behörde in den
kommenden Jahren arbeiten muss.
Immerhin ein Fünftel bis ein Viertel der Migranten fühlt sich bei der
Arbeitsplatzsuche sowie in der Schule und bei der Ausbildung benachteiligt.
Letzteres ist angesichts des Stellenwerts, der der Bildung vielfach
beigemessen wird, besorgniserregend. „Der gesamte Schul und Kita-Etat ist
Integrationspolitik“, sagte Petra Lotzkat, die Leiterin des Amtes für
Arbeit und Integration bei der Vorstellung der Umfrage.
Eine weitere zentrale Erkenntnis der Erhebung ist das schlechte Standing
der Sinti und Roma. Bei der Frage, ob sie gerne als Nachbarn oder
Heiratspartner gesehen werden, schneiden sie viel schlechter ab als andere
Gruppen. Auch sind die Vorurteile gegen sie besonders ausgeprägt: 43
Prozent der Hamburger ohne Migrationshintergrund und 60 Prozent derer mit
Migrationshintergrund stimmen „eher“ oder „voll und ganz“ der Aussage z…
Sinti und Roma neigten zu Kriminalität. Zum Vergleich: „Nur“ 21 Prozent der
Nicht-Migranten und 46 Prozent der Migranten fand, Juden versuchten aus der
Vergangenheit des „Dritten Reiches“ ihren Vorteil zu ziehen.
Migranten zeigten in der Umfrage auch eine deutlich negativere Einstellung
gegenüber Homosexuellen als Alt-Verwurzelte – allerdings bei einer größeren
Bandbreite der Meinungen. Für manchen überraschend mag sein, dass nur 32
Prozent der Migranten fanden, der Islam passe gut zu Deutschland, aber 40
Prozent der Eingesessenen.
Amtsleiterin Lotzkat wies darauf hin, dass sich die Ergebnisse der Umfrage
mit denen anderer Studien wie der Friedrich-Ebert-Stiftung deckten. Im
„Radar gesellschaftlicher Zusammenhalt“ der Bertelsmann-Stiftung steht
Hamburg unter den Bundesländern auf Rang eins. Freilich gebe es noch viel
zu tun, sagte Lotzkat. Der Etat für Integration werde deshalb im Haushalt
2015/16 um 700.000 Euro aufgestockt. Für Sinti und Roma-Projekte hofft sie
auf Geld von der EU.
8 Dec 2014
## AUTOREN
Gernot Knödler
## TAGS
Migranten
Migration
Einwanderung
Diskriminierung
Hamburg
Umfrage
Thilo Sarrazin
Migration
Sozialstaat
Sinti und Roma
Integration
## ARTIKEL ZUM THEMA
Ökonom über Kosten der Einwanderung: „Einwanderer sind ein Geschäft“
Migration muss gefördert werden, sagt der Ökonom Herbert Brücker. Viele,
die heute nach Deutschland kommen, wollen arbeiten.
Migration in Deutschland: Wer will schon nach Deutschland?
Deutschland ist nach den USA das zweitbeliebteste Einwanderungsland. Die
Presse liebt diese Nachricht, sie ist so schön pauschal.
Einwanderung nach Deutschland: Der Sozialstaat profitiert
Migration belastet die Sozialkassen? Von wegen, sagt eine
Bertelsmann-Studie: Für Deutschland ist Einwanderung ein Gewinngeschäft.
Vorurteile gegen Sinti und Roma: Mehrheitsfähiger Antiziganismus
Sinti und Roma sind einer Studie zufolge die unbeliebteste Minderheit in
Deutschland. Dazu trägt auch die politische Debatte über „Armutsmigration“
bei.
Studie zu Integration in Deutschland: Schlauer als die Einheimischen
Laut einer neuen Studie hat Deutschland zuletzt von seinen Immigranten
profitiert. Viele Fachkräfte kamen wegen der Wirtschaftskrise.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.