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# taz.de -- Taxi-Dienst Uber in Asien ausgebremst: Verbot nach Vergewaltigung
> Nach einem Vergewaltigungsfall wird in Indien ein Verbot für den
> Taxi-Dienst diskutiert. In Thailand, Vietnam und Indonesien steht Uber
> bereits auf der Verbotsliste.
Bild: Frauen gehen auf die Straße und protestieren nach einer Vergewaltigung d…
NEU-DELHI rtr | Heftiger Gegenwind für den rasant wachsenden Taxi-Dienst
Uber: Nach den Niederlanden haben nun auch Thailand und die indische
Hauptstadt Neu-Delhi die Internet-Vermittlung verboten. In Indien könnte
das US-Startup sogar vor einem landesweiten Aus stehen. Nach
Vergewaltigungsvorwürfen gegen einen Uber-Fahrer wolle Innenminister
Rajnath Singh die Bundesstaaten zu einem Verbot von Uber auffordern,
berichtete die Zeitung Indian Express.
In Neu-Delhi sind künftig alle über das Internet vermittelte Taxi-Dienste
illegal, wie ein Behördensprecher am Dienstag mitteilte. Damit zog die
Regierung Konsequenzen aus Vergewaltigungsvorwürfen gegen einen
Uber-Fahrer.
Der Fall hatte für Aufruhr gesorgt, weil der Beschuldigte bereits vor drei
Jahren wegen Vergewaltigung inhaftiert war, später aber freigelassen wurde.
Die Polizei wirft Uber vor, den Fahrer nicht überprüft zu haben.
Ein von der Polizei in Delhi ausgestelltes Führungszeugnis für den Mann sei
offenbar gefälscht, sagte ein Polizeisprecher. Der Fahrer wurde drei Tage
in Gewahrsam genommen. In Neu-Delhi war es jedoch zunächst weiterhin
möglich, über die Smartphone-App von Uber einen Fahrdienst zu organisieren.
Auch in Thailand forderten die Behörden Uber am Dienstag dazu auf, sofort
den Dienst einzustellen. Über eine Smartphone-App vermittelte Fahrer seien
weder registriert noch hätten sie eine Versicherung für die kommerzielle
Beförderung von Fahrgästen. Zudem verstoße das Bezahlsystem über
Kreditkarten gegen Vorschriften, teilte das Verkehrsministerium mit.
Wer dennoch auf der Webseite Fahrdienste anbiete, könne mit einem Bußgeld
von 2.000 Baht (rund 50 Euro) bestraft werden. Zur Zeit werde geprüft,
höhere Bußgelder einzuführen.
## Verbot inden Niederlanden
Erst am Tag zuvor hatte ein Gericht den Taxi-Dienst in den Niederlanden
verboten. Uber droht ein Bußgeld von bis zu 100.000 Euro. Uber-Fahrer
könnten mit bis zu 10.000 Euro bestraft werden, teilte das Gericht mit. Der
Vermittlerdienst verstoße gegen ein Gesetz, demzufolge Fahrer eine
entsprechende Lizenz haben müssen.
Uber hatte noch am gleichen Tag mitgeteilt, gegen die Entscheidung Berufung
einzulegen: „Das ist nur der erste Schritt in einem lang andauernden
Rechtsstreit.“
Uber bietet seine Dienste weltweit bereits in 45 Ländern an. Das vor vier
Jahren in Kalifornien gegründete Start-up vermittelt über eine
Smartphone-App Fahrgäste an Gelegenheitsfahrer. Weil das günstiger ist als
ein traditionelles Taxi zu rufen, läuft das Taxi-Gewerbe Sturm.
Etablierte Unternehmen werfen Uber-Fahrern vor, keine entsprechenden
Genehmigungen und Versicherungen zur Personenbeförderung zu haben. Wegen
dieses Streits unterliegt Uber auch in Deutschland Einschränkungen.
## Google und Goldman Sachs
Das Unternehmen mit Geldgebern wie Google und Goldman Sachs im Rücken hat
erst kürzlich bei Investoren weiteres Kapital eingesammelt und kommt damit
inzwischen auf einen Firmenwert von 40 Milliarden Dollar.
In Vietnam sagte Uber ein für Montag angesetztes Treffen mit Vertretern des
Verkehrsministeriums zur Regulierung des Dienstes wegen „wichtiger
Umstände“ ab. In Indonesien, dem bevölkerungsreichsten Land in
Südost-Asien, stehe Uber bereits auf der Verbotsliste. Allerdings werde das
Verbot nicht durchgesetzt.
„Viele Taxi-Unternehmen haben keine formale Erlaubnis der Regierung“, sagte
Izzul Waro, Berater von Jakartas Verkehrsagentur. „Das ist in Indonesien so
üblich.“
Auch in den USA kämpft Uber mittlerweile mit Hindernissen. So ordnete die
Stadt Portland im US-Staat Oregon am Montag an, den Vermittlungsdienst
einzustellen, bis er die lokalen Regulierungsvorschriften einhalte. Uber
war bislang bereits in Gegenden um Portland aktiv, war in der Stadt selber
aber erst am Freitag an den Start gegangen.
9 Dec 2014
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