| # taz.de -- EU-Parlament stimmt über Palästina ab: Nur unter Bedingungen | |
| > In einer Entschließung hat sich das Europaparlament für eine | |
| > Zwei-Staaten-Lösung ausgesprochen. Das müsse aber mit der Fortsetzung von | |
| > Friedensgesprächen einhergehen. | |
| Bild: Händeheben in Straßburg. | |
| STRAßBURG afp | Das Europaparlament hat sich grundsätzlich für die | |
| Anerkennung eines Palästinenserstaates unter bestimmten Vorbedingungen | |
| ausgesprochen. Ein solcher Schritt müsse mit der Wiederaufnahme von | |
| Friedensgesprächen einhergehen, forderte die EU-Volksvertretung am Mittwoch | |
| in einer Entschließung. Die Abgeordneten bekräftigten auch ihre | |
| Unterstützung für eine Zwei-Staaten-Lösung. Die Koexistenz eines | |
| israelischen und eines palästinensischen Staates sei „die einzig mögliche | |
| Lösung des Konflikts“, mahnte das Europaparlament. | |
| Dieser Kompromiss sei das „richtige Signal“, betonte der | |
| FDP-Außenpolitikexperte, Alexander Graf Lambsdorff. Eine Anerkennung von | |
| Palästina als Staat könne es nur „als Teil einer erfolgreichen | |
| Friedensverhandlung geben“. Die Anerkennung Palästinas könne weder sofort | |
| noch ohne Vorbedingungen erfolgen, sagte auch der Vorsitzende der Fraktion | |
| der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber (CSU). Sie müsse Teil | |
| eines Friedensprozesses sein. | |
| Die Entschließung wurde von allen maßgeblichen Fraktionen gemeinsam | |
| eingebracht. Die von Vertretern der Linken und Grünen gewünschte | |
| Aufforderung an die 28 EU-Staaten, Palästina unverzüglich als Staat | |
| anzuerkennen, wurde nach wochenlangen Verhandlungen auf Druck der | |
| Konservativen aus der Vorlage gestrichen. Stattdessen verweist das | |
| Parlament nun lediglich darauf, dass „die Anerkennung des Staates Palästina | |
| in die Zuständigkeit der Mitgliedsstaaten fällt“. | |
| Die Europaabgeordneten bekräftigten auch ihre Kritik an der israelischen | |
| Siedlungspolitik in den besetzten Gebieten. Diese Siedlungen seien | |
| „völkerrechtswidrig“. Beide Seiten müssten von „Handlungen Abstand nehm… | |
| welche die Tragfähigkeit und Zukunftsaussichten der Zwei-Staaten-Lösung | |
| gefährden könnten.“ | |
| Ferner beschloss die EU-Volksvertretung eine Initiative „Parlamentarier für | |
| den Frieden“, die Europaabgeordnete mit Kollegen aus Israel und Palästina | |
| parteiübergreifend zusammenbringen soll. Sie sollen gemeinsam eine „Agenda | |
| für den Frieden“ auf den Weg bringen und die diesbezüglichen diplomatischen | |
| Bemühungen der EU unterstützen. | |
| 17 Dec 2014 | |
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