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# taz.de -- Antisemitische Übergriffe in Berlin: Viele Vorfälle nicht bekannt
> Der Angriff auf einen jungen Israeli sorgte kürzlich in Berlin für
> Aufsehen. Nach einer aktuellen Studie werden viele antisemitische
> Vorfälle nicht bekannt.
Bild: Viele Überfälle auf Juden gehen unter und werden nicht gemeldet.
BERLIN dpa | Die Zahl antisemitischer Angriffe und Beleidigungen in Berlin
ist einer Studie zufolge deutlich höher als aus den bekannten Statistiken
hervorgeht. In der Polizeistatistik gebe es ein „erhebliches Dunkelfeld“
von nicht angezeigten Taten, heißt es in einem Forschungsbericht der
Technischen Universität Berlin (TU), der am Mittwoch präsentiert wurde.
Viele Opfer zeigten die Täter nicht an, weil sie bedroht würden, zum
Beispiel bei Amateur-Fußballspielen, wo es oft zu judenfeindlichen
Beleidigungen und Pöbeleien komme. Auch die Auflistungen von Initiativen
und Schulen böten nur einen begrenzten Einblick, wie viele judenfeindliche
Angriffe und Beleidigungen es tatsächlich gebe.
Für 2013 registrierte die Berliner Polizei 200 antisemitische Taten. Die
meisten waren Beleidigungen oder Schmierereien. Die Gewalttaten bewegten
sich wie in den Vorjahren im einstelligen Bereich.
In dem Forschungsbericht heißt es, hinter antisemitischen Angriffen und
Schmähungen stünden oft Rechtsradikale, junge Männer mit arabischer oder
türkischer Abstammung, aber genauso deutschstämmige Jugendliche und ältere
Menschen.
In Berlin war es zuletzt in der Neujahrsnacht zu einem Gewaltausbruch
gekommen, nachdem eine Gruppe von sieben jungen Männern in der U-Bahn
antisemitische Parolen wie „Fuck Israel“ und „Fuck Juden“ gerufen hatte.
Ein 26-jähriger Israeli, der schon lange in Berlin lebt, filmte die Männer
und wurde dann von ihnen geschlagen und getreten.
7 Jan 2015
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