# taz.de -- Palastbesetzung im Jemen: Unruhe an der Ölexportroute | |
> Im Jemen rebellieren Schiiten gegen die Regierung. Dem sunnitisch | |
> regierten Saudi-Arabien behagt das gar nicht und auch die USA sind | |
> besorgt. | |
Bild: Inzwischen von Rebellen erobert: der Präsidentenpalast | |
BERLIN taz | Der Jemen mit seinen 26 Millionen Einwohnern ist das ärmste | |
Land in der arabischen Welt. Dennoch ist die Entwicklung am südwestlichen | |
Zipfel der arabischen Halbinsel über seine Grenzen hinaus von strategischer | |
Bedeutung. Die Meeresenge Bab al-Mandab verbindet das Rote Meer mit dem | |
Golf von Aden und dem Indischen Ozean und ist eine wichtige | |
Schifffahrtsroute. Das Nachbarland Saudi-Arabien, das von einem | |
konservativen sunnitischen Königshaus beherrscht wird, ist einer der | |
größten Ölexporteure. | |
Saudi-Arabien und den USA ist daher an Stabilität im Jemen gelegen. Beide | |
unterstützen wie die anderen Golfstaaten den amtierenden jemenitischen | |
Präsidenten Abd-Rabbu Mansur Hadi. Beunruhigend ist aus saudischer Sicht | |
zudem, dass die Gebiete der Huthi-Rebellen unmittelbar an das Königreich | |
grenzen. | |
Die Vorstellung eines schiitischen Mini-Staates im Süden mögen die | |
Herrscher in Riad gar nicht. Denn im ölreichen Osten Saudi-Arabiens lebt | |
eine schiitische Bevölkerungsminderheit, die sich als Bürger zweiter Klasse | |
sieht. Gelegentlich aufflammende Proteste der schiitischen Minderheit | |
werden von der saudischen Regierung regelmäßig niedergeschlagen. | |
Außerdem werfen die Gegner den rebellierenden Huthis vor, vom Iran, dem | |
regionalen Rivalen Saudi-Arabiens, militärisch und finanziell unterstützt | |
zu werden. Der Iran und die Huthis streiten dies ab. Die Regierung in | |
Teheran rief am Mittwoch die jemenitischen Konfliktparteien zur Mäßigung | |
und zur Besonnenheit auf. | |
Für die USA wie auch für die konservativen Golfstaaten stellt die Präsenz | |
von al-Qaida in der arabischen Halbinsel (Aqap) eine zustätzliche Bedrohung | |
dar. Washington betrachtet Aqap inzwischen als gefährlichsten Ableger des | |
Terrornetzwerks. Die Gruppe ist in mehreren jemenitischen Provinzen aktiv | |
und Ziel amerikanischer Drohnenangriffe, bei denen immer wieder auch | |
Zivilisten ums Lebens kommen. Aqap hatte sich vergangene Woche zu dem | |
Anschlag auf die französische Satirezeitschift Charlie Hebdo bekannt. | |
In einem jetzt im Internet aufgetauchten Video rief die Gruppe Muslime zu | |
„Einsamer Wolf“-Angriffen in westlichen Ländern auf, wie der Internetdienst | |
Site berichtete, der Aktivitäten von Terrororganisationen im Netz | |
beobachtet. Mit „Einsamer Wolf“-Angriffen sind Anschläge gemeint, die von | |
Einzelpersonen ausgeführt werden können. | |
21 Jan 2015 | |
## AUTOREN | |
Beate Seel | |
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