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# taz.de -- Vor Pegida-Demo am Sonntag: Steinmeier sieht Ruf beschädigt
> Als Außenminister ist Frank-Walter Steinmeier ständig im Ausland. Und
> wird dort auf Pegida angesprochen. Deshalb sei eine klare Haltung zu der
> Bewegung noch wichtiger.
Bild: Was macht dieses Bild mit dem Deutschlandbild im Ausland?
BERLIN rtr/dpa | Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier sieht
angesichts der islamkritischen Pegida-Demonstrationen das Ansehen
Deutschlands in der Welt beschädigt. „Bei uns wird unterschätzt, welchen
Schaden die fremdenfeindlichen und rassistischen Sprüche und Plakate der
Pegida schon jetzt angerichtet haben“, sagte der SPD-Politiker der Bild am
Sonntag.
„Ob wir das wollen oder nicht: Gerade bei diesen Fragen blickt die Welt mit
großer Aufmerksamkeit nach Deutschland.“ Bei seinen Besuchen im Ausland
werde er ständig auf das Thema angesprochen. „Umso wichtiger ist es, dass
wir klar und deutlich sagen: Pegida spricht nicht für Deutschland.“
Pegida sei nicht die schweigende Mehrheit, sagte Steinmeier. Deutschland
sei ein weltoffenes Land, „das Anteil nimmt und nicht wegschaut, wenn
Millionen Menschen zur Flucht gezwungen werden.“ Einen Dialog mit den
Pegida-Verantwortlichen lehnte der Minister ab. „Ich rede mit Menschen, die
enttäuscht sind, Sorgen haben und sich benachteiligt fühlen, so wie das
viele andere Politiker auch tun. Aber ich habe keine Lust, mit den selbst
ernannten Funktionären zu sprechen.“
Die Pegida-Bewegung in Dresden geht in dieser Woche nicht montags, sondern
bereits am Sonntag auf die Straße. Die selbsternannten „Patriotischen
Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ versammeln sich auf dem
Theaterplatz vor der Semperoper zu ihrer inzwischen 13. Kundgebung. Auf dem
benachbarten Schloßplatz treffen sich Gegendemonstranten.
Am Montag vor zwei Wochen hatte Pegida nach Polizeiangaben etwa 25.000
Menschen auf die Straße gebracht, so viele wie noch nie. In der vergangenen
Woche waren wegen einer islamistischen Terrordrohung gegen den inzwischen
zurückgetretenen Pegida-Chef Lutz Bachmann alle Veranstaltungen in Dresden
abgesagt worden.
Nun zog Pegida die ursprünglich für Montag angekündigte Kundgebung vor, um
Zusammenstöße mit Gegendemonstranten zu vermeiden, wie es hieß. Vor allem
aber ist für diesen Montag unter dem Motto „Offen und bunt – Dresden für
alle“ ein Konzert gegen Fremdenfeindlichkeit mit Künstlern wie Herbert
Grönemeyer angekündigt.
25 Jan 2015
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Fremdenfeindlichkeit
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Frank-Walter Steinmeier
Flüchtlinge
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