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# taz.de -- Meinungsfreiheitskonfernz in Kopenhagen: Ein Toter bei Terroranschl…
> Unbekannte schießen auf eine Veranstaltung zu Kunst und Blasphemie. Ein
> Mann stirbt, drei Polizisten werden verletzt. Die Regierung spricht von
> einem Terrorakt.
Bild: Einschusslöcher in den Fenstern: das Café im Kopenhagener Stadtteil Øs…
KOPENHAGEN ap/dpa/afp | In Kopenhagen ist es bei einer Veranstaltung über
Kunst, Gotteslästerung und Meinungsfreiheit zu einer Schießerei gekommen.
Die dänische Polizei sprach von einem Toten sowie drei verletzten
Polizisten. Bei dem Toten soll es sich um einen 40-jährigen Zuschauer
handeln. An der Debatte nahmen unter anderen der schwedische
Mohammed-Karikaturist Lars Vilks und der französische Botschafter François
Zimeray teil. Beide sind unverletzt.
Die dänische Regierung geht bei dem Angriff von einem Terrorakt aus. „Alles
deutet darauf hin, dass die Schüsse eine politisch motivierte Attacke
darstellen und deswegen ein Akt des Terrorismus sind“, sagte
Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt am Samstagabend in Kopenhagen.
Dänische Medien berichteten, es werde nach zwei Tätern gefahndet, die von
außen auf das Gebäude gefeuert haben sollen. Sie sollen automatische Waffen
benutzt und anschließend in einem dunklen VW Polo geflüchtet sein. An den
Hauptausfallstraßen Kopenhagens wurden Straßensperren errichtet. Die
Bundespolizei bestätigte am Abend, sich an der Fahndung zu beteiligen.
Dabei geht es vor allem um verstärkte Kontrollen im Grenzgebiet zwischen
Deutschland und Dänemark.
Botschafter Zimeray sagte: „Sie haben uns von außen beschossen. Dahinter
steckte dieselbe Absicht wie bei Charlie Hebdo – außer, dass es ihnen nicht
gelang hereinzukommen.“ Kugeln seien durch Türen gedrungen, alle Anwesenden
hätten sich auf den Boden geworfen. Nach seiner Einschätzung wurden
mindestens 50 Schüsse abgefeuert, fügte der Botschafter hinzu.
## Dutzende Einschusslöcher
Helle Merete Brix, eine der Organisatoren der Veranstaltung zu „Kunst,
Gotteslästerung und Meinungsfreiheit“, sagte am Samstag, sie gehe davon
aus, dass es sich um einen Anschlag auf Vilks gehandelt habe. Der
Fernsehsender TV2 berichtete, im Fenster der des Cafès „Krudttønden“ im
Stadtteil Østerbro klafften etwa 30 Einschusslöcher. „Ich sah einen
maskierten Mann vorbeirennen“, sagte Brix. Vilks sei in dem Lokal gewesen,
aber nicht verletzt worden.
Auf den Zeichner Vilks war 2007 im Internet von einem al-Qaida-Ableger im
Irak ein Kopfgeld von 150.000 Dollar ausgesetzt worden. Der schwedische
Künstler hatte eine Zeichnung mit dem Propheten Mohammed als Hund
ausgestellt und war schon mehrfach Ziel von Anschlägen.
Der Vorfall in Kopenhagen ereignet sich, nachdem Anfang Januar zwei
muslimische Extremisten in die Redaktion der Satirezeitschrift Charlie
Hebdo in Paris eingedrungen waren und zwölf Menschen erschossen hatten. Das
Blatt hatte mehrfach Mohammed-Karikaturen veröffentlicht.
14 Feb 2015
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