| # taz.de -- Hilfen für Griechenland: Merkel wirbt um Zustimmung | |
| > Athen schlägt moderate Töne an, um die Euro-Partner vom Reformwillen | |
| > überzeugen. Freitag stimmt der Bundestag über eine Verlängerung der | |
| > Hilfszahlungen ab. | |
| Bild: Die Regierung weiche von Wahlversprechen ab, heißt es in Griechenland | |
| ATHEN dpa | Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras will die | |
| nötigen Reformen in seinem Land rasch in die Tat umzusetzen. Nur so werde | |
| das Land gegenüber seinen EU-Partnern Glaubwürdigkeit zurückgewinnen, sagte | |
| Tsipras nach Angaben seines Büros vor der Parlamentsfraktion seiner Partei | |
| Syriza am Mittwoch in Athen. | |
| „Wir haben einen Schritt gemacht. Die Situation ist schwierig“, sagte der | |
| linke Politiker zur Einigung mit den anderen Euro-Ländern über eine | |
| Verlängerung des Hilfsprogramms. Athen müsse seine Partner überzeugen, | |
| „dass Griechenland die nötigen Einschnitte in schwierigen Bereichen | |
| vornehmen will.“ | |
| Das aktuelle, schon 2012 beschlossene Hilfsprogramm soll bis Ende Juni | |
| verlängert werden. Darüber stimmt an diesem Freitag der Bundestag ab. Es | |
| wird eine breite Mehrheit des Parlaments erwartet. Widerstand kommt vor | |
| allem aus den Reihen von CDU und CSU. | |
| Kanzlerin Angela Merkel (CDU) warb erneut um Zustimmung. Die Einigung mit | |
| Athen sei ein guter Startpunkt für weitere Verhandlungen mit der | |
| griechischen Regierung. Europa habe das Prinzip Leistung und Gegenleistung | |
| durchgesetzt. Was gelungen sei, sei „nicht wenig, aber nicht alles“. Es | |
| liege noch viel Arbeit vor den Euro-Partnern. Sie mache sich keine | |
| Illusionen darüber, dass der weitere Weg anspruchsvoll bleibe: „Aber er ist | |
| es auch wert, weil es um den Euro geht“, sagte Merkel nach einem Treffen | |
| mit dem schwedischen Ministerpräsidenten Stefan Löfven in Berlin. | |
| ## Änderungen nur nach Absprache | |
| Griechenland erhält die restlichen Hilfsgelder erst bei erfolgreichem | |
| Abschluss des aktuellen Rettungsprogramms, wie Finanzminister Wolfgang | |
| Schäuble (CDU) im Südwestrundfunk bekräftigte. Wenn das Programm nicht | |
| erfüllt werde und sich das Reformkonzept der griechischen Regierung bis | |
| Ende April nicht mit Zahlen untermauern lasse, werde nichts mehr | |
| ausgezahlt. | |
| Schäuble verwies auch darauf, dass Athen nur in Absprache mit der | |
| EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank (EZB) und dem Internationalen | |
| Währungsfonds (IWF) Änderungen am aktuellen, 2012 beschlossenen Hilfspaket | |
| vornehmen dürfe. Andernfalls bleibe es bei den Vereinbarungen von 2012: | |
| „Wenn sie das erfüllen, dann können sie die ausstehenden Zahlungen noch | |
| bekommen. Und wenn sie das nicht erfüllen, dann gibt es keine Zahlungen.“ | |
| CSU-Chef Horst Seehofer sagte in Berlin, Grundlagen seien nun von | |
| Griechenland geliefert worden. „Jetzt kommt es ganz entscheidend darauf an, | |
| wie diese konkretisiert werden. Aber man kann diesen Weg beginnen nach | |
| meiner Überzeugung.“ Geld fließe erst, wenn Athen die Voraussetzungen im | |
| Detail erfülle. Von den CSU-Abgeordneten wollen wohl fünf an diesem Freitag | |
| im Bundestag nicht zustimmen, wie Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt | |
| sagte. | |
| In Athen äußerten Vertreter des linken Flügels von Syriza Bedenken über die | |
| jüngste Vereinbarung zwischen Athen und seinen Gläubigern. Die Reformliste, | |
| die der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis in Brüssel vorgelegt | |
| habe, weiche ab von den Wahlversprechen der Syriza, sollen mehrere | |
| Abgeordnete gesagt haben. Tsipras habe geantwortet, man könne nicht alles | |
| sofort in die Tat umsetzen, hieß es. | |
| 25 Feb 2015 | |
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