| # taz.de -- Biblis-Affäre vor Untersuchungsausschuss: Röttgen gibt Hessen die… | |
| > Der Ex-Umweltminister hat das Land Hessen für die fehlerhafte Stilllegung | |
| > des AKW Biblis verantwortlich gemacht. Das sieht die Schuld jedoch beim | |
| > Bund. | |
| Bild: Norbert Röttgen vor dem Untersuchungsauschuss. | |
| WIESBADEN dpa | Für die juristisch fehlerhafte Stilllegung des | |
| Atomkraftwerks Biblis nach der Fukushima-Katastrophe macht | |
| Ex-Bundesumweltminister Norbert Röttgen allein Hessen verantwortlich. Für | |
| die Atomaufsicht seien die Bundesländer zuständig gewesen, sagte der | |
| CDU-Politiker am Freitag im Untersuchungsausschuss des hessischen Landtags | |
| zur Biblis–Affäre. | |
| „Es hat keine Anweisung gegeben“, stellte Röttgen mehrfach in seiner mehr | |
| als dreistündigen Anhörung fest. Nach ihm sollten ein früherer Beamter des | |
| Bundesumweltministeriums und Ex-Kanzleramtschef Ronald Pofalla (CDU) | |
| aussagen. | |
| Vor vier Jahren hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wenige Tage nach | |
| der Nuklearkatastrophe in Japan eine überraschende Kehrtwende in der | |
| Energiepolitik vollzogen. In Abstimmung mit den Ländern wurden die ältesten | |
| deutschen Atommeiler vom Netz genommen – für drei Monate zur | |
| Sicherheitsüberprüfung vor dem endgültigen Atomausstieg. | |
| Hessen hatte damals beim schnellen Aus für Biblis bewusst auf die Anhörung | |
| des Betreibers RWE verzichtet. Der Konzern klagte dagegen später mit | |
| Erfolg. Jetzt will RWE 235 Millionen Euro Schadenersatz von Bund und Land. | |
| Hessen sieht die Verantwortung beim Bund – der wiederum gibt dem Land die | |
| Schuld. | |
| Röttgen nannte das damals beschlossene Moratorium eine „politische | |
| Verabredung“ von Bund und Ländern auf Basis des Atomgesetzes. Dies sei auch | |
| im Konsens mit Hessens CDU-Regierungschef Volker Bouffier geschehen. Jedes | |
| Land habe das Recht gehabt, sich der „Bitte“ zu verweigern. Eine vom Bund | |
| ausgearbeitete „unterschriftsreife Stilllegungsverfügung“ habe es nicht | |
| gegeben, sagte er. | |
| 6 Mar 2015 | |
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