Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Deutliche Worte der EU-Kommission: „Es wird niemals einen Grexit …
> Griechenland geht das Geld aus. Doch Präsident der Europäischen
> Kommission Jean-Claude Juncker schließt einen Austritt Griechenlands
> kategorisch aus.
Bild: Läuft Griechenland tatsächlich die Zeit davon?
BERLIN dpa | Die EU-Kommission hat abermals einen Austritt Griechenlands
aus der Eurozone kategorisch ausgeschlossen. „Die Europäische Kommission
vertritt die Auffassung: Es wird niemals einen Grexit geben“, sagte der
Präsident der Brüsseler Behörde, Jean-Claude Juncker, der Zeitung Welt am
Sonntag.
„Niemand unter den politisch Verantwortlichen in Europa arbeitet an einem
Austritt Griechenlands aus der Eurozone. Das Land ist und bleibt Mitglied
der Währungsunion.“ Ein Ausstieg Athens aus der Eurozone würde nach
Junckers Einschätzung zu einem nicht zu reparierenden Ansehensverlust der
gesamten EU in der Welt führen.
Juncker appellierte aber auch an die Europäer, die dramatische Lage im
Krisenland anzuerkennen. Ein Viertel der Griechen bekomme keine
Sozialleistungen mehr, und die Arbeitslosigkeit sei in die Höhe geschossen.
„Wir müssen aufpassen, dass sich die Verhältnisse in Griechenland nicht
noch verschlimmern“, sagte der Luxemburger. „Was mich besorgt ist, dass
noch nicht alle in der Europäischen Union den Ernst der Lage in
Griechenland verstanden haben.“
Die Euro-Finanzminister werden am Montag über die Lage beraten - knapp zwei
Wochen nach dem grünen Licht für eine Verlängerung des Hilfsprogramms für
Griechenland beraten. Das Land wird seit 2010 mit internationalen
Hilfskrediten in dreistelliger Milliardenhöhe über Wasser gehalten. Mit der
Verlängerung des Programms um vier Monate bis Ende Juni erhält Athen die
Chance auf weitere Hilfskredite, die allerdings noch nicht in den nächsten
Wochen fließen dürften.
## Kurzfristige Anleihen
Damit steuert die Regierung auf einen akuten Engpass zu: Insgesamt muss
Athen im März Verpflichtungen im Umfang von gut 6,85 Milliarden Euro
erfüllen. In den kommenden Wochen will Athen die drohende
Finanzierungslücke mit kurzfristigen Anleihen überbrücken, wie
Ministerpräsident Alexis Tsipras im Nachrichtenmagazin Spiegel ankündigte.
Griechenland fordert EU-interne Entschädigungen für die Einnahmeausfälle,
die durch Sanktionen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt verursacht
werden. Die Strafmaßnahmen gegen Russland führten vor allem in der
Agrarwirtschaft seines Landes zu großen Verlusten, sagte Außenminister
Nikos Kotzias am Samstag in einem Interview von ARD und ZDF. „Die müssen
ersetzt werden innerhalb der EU. Das hat nichts mit Finanzhilfe zu tun.“
Griechenlands Sonderbotschafter Jorgo Chatzimarkakis forderte als
Wiedergutmachung für Nazi-Verbrechen deutsche Milliarden für eine
griechische Aufbaubank. Die Frage der Entschädigung sei „von den Vertretern
der jeweiligen Bundesregierungen nach 1949 sehr geschickt unter den Teppich
gekehrt worden“, sagte der frühere FDP-Politiker der Rheinischen Post am
Samstag. Die Bundesregierung hat jedoch schon wiederholt betont, sie sehe
keinen Grund für neue Forderungen Griechenlands aus der Zeit des Zweiten
Weltkriegs. Während der fast vierjährigen Besatzung hatte die deutsche
Wehrmacht Dutzende Massaker in Griechenland verübt.
7 Mar 2015
## TAGS
Griechenland
EU-Kommission
Jean-Claude Juncker
Grexit
EU-Finanzpolitik
EU-Kommission
Griechenland
Griechenland
Griechenland
Troika
## ARTIKEL ZUM THEMA
Kommentar Griechenland: Die Rückkehr der Troika
Die Eurogruppe hat erneut bewiesen: Sie ist unfähig, die Krise
Griechenlands zu lösen. Aber auch Yanis Varoufakis ist weltfremd.
Krise in Griechenland: Athen will reden
Nach längerer Pause will die griechische Regierung am Mittwoch wieder mit
den „Institutionen“, der früheren Troika, sprechen.
Wortgewitter im Schuldenstreit: Athen droht mit offenen Grenzen
Bleibt Griechenland ohne Hilfe, will Verteidigungsminister Kammenos
Zehntausende Flüchtlinge nach Europa weiterleiten. CSU-Mann Ramsauer
wünscht sich Grexit.
Kommentar Griechenland und Eurogruppe: Den Horizont verbaut
Die Einigung über das Rettungsprogramm ist ein Diktat. Athen wird die
Bedingungen, mit denen hier ein Exempel statuiert wird, kaum erfüllen
können.
Schuldenstreit mit Griechenland: Die Pokerrunde
Wird das internationale Hilfsprogramm nicht verlängert, droht Athen die
Pleite. Die Euro-Gruppe wiederum will Angebote seitens der Griechen. Und
nun?
Showdown für Griechenland: Unbesorgt bis zum Grexit
Die Staatspleite droht. Doch die Börsen steigen. Die Wiedereinführung der
Drachme würde das Leben der Griechen etwa 40 Prozent teurer machen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.