# taz.de -- Hillary Clintons E-Mails: „Für mich war es einfach praktisch“ | |
> Hillary Clinton hat als US-Außenministerin einen privaten Mail-Account | |
> genutzt. Die Mails sollen demnächst veröffentlicht werden. | |
Bild: Clinton bei der Pressekonferenz im Hauptquartier der UN am 10. März. | |
WASHINGTON rtr | Hillary Clinton hat Fehler im Umgang mit ihren E-Mails in | |
ihrer Amtszeit als US-Außenministerin eingeräumt. Statt eines privaten | |
E-Mail-Kontos hätte sie besser das der Regierung sowie ein separates | |
Mobiltelefon nutzen sollen, sagte Clinton am Dienstag in Washington. | |
Vertrauliche Informationen habe sie aber an niemanden per elektronischer | |
Post verschickt. | |
Sie reagierte auf [1][einen Bericht] der New York Times, wonach sie in | |
ihrer Zeit als Außenministerin von 2009 bis 2013 ihren gesamten | |
dienstlichen Mailverkehr über ein privates Konto abgewickelt hat. Damit | |
hätte Clinton, die als [2][aussichtsreichste Kandidatin der Demokraten] für | |
die Präsidentenwahl 2016 gilt, möglicherweise gegen Gesetze verstoßen, | |
denen zufolge auch die Korrespondenz von Amtsträgern Regierungseigentum | |
ist. | |
"Für mich war das einfach praktisch", rechtfertigte Clinton ihre | |
Entscheidung, das private E-Mail-Konto und ein einziges Mobiltelefon zu | |
nutzen. Im Rückblick sehe sie, dass es klüger gewesen wäre, wenn sie von | |
Anfang an zwei Geräte genutzt hätte. Die allermeisten E-Mails seien an | |
Beschäftigte gegangen, die Konten der Regierung genutzt hätten. Ihre | |
Schreiben an Regierungsadressen seien automatisch aufbewahrt worden. | |
Clinton hatte als Reaktion auf die Kritik bereits vergangene Woche das | |
Ministerium gedrängt, ihre elektronische Post zu überprüfen und öffentlich | |
zugänglich zu machen. Das US-Außenministerium kündigte nun an, dies zu tun. | |
Ministeriumssprecherin Jen Psaki sagte, zunächst würden Clintons Mails | |
überprüft, was voraussichtlich mehrere Monate dauern werde. Danach werde | |
die elektronische Post ins Internet gestellt. Die Korrespondenz umfasst | |
rund 55.000 Seiten. | |
Vor allem Kritiker aus den Reihen der Republikaner haben Clinton mangelnde | |
Transparenz und Ethik vorgeworfen. Aber auch Parteifreunde zeigten sich | |
besorgt, dass Clintons Ruf beschädigt werden könnte. Die frühere Ministerin | |
hat allerdings noch nicht bekanntgegeben, ob sie bei der Präsidentenwahl | |
antreten will. Amtsinhaber Barack Obama kann nach zwei Amtszeiten nicht | |
mehr kandidieren. | |
11 Mar 2015 | |
## LINKS | |
[1] http://www.nytimes.com/2015/03/03/us/politics/hillary-clintons-use-of-priva… | |
[2] /!139997/ | |
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