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# taz.de -- Verwirrung um den Equal Pay Day: 11. April? 20. März? Egal!
> Der Equal Pay Day ist erst in drei Wochen. Zumindest nach der Definition,
> die von der taz bis zu Manuela Schwesig alle verwendeten. Auf der
> EPD-Webseite steht etwas anderes.
Bild: Rechnen Sie doch mal selber nach, welcher Tag der richtige ist – dann g…
BERLIN taz | Der Equal Pay Day 2015 ist am 11. April. Nicht am 20. März –
auch wenn ihn an diesem Freitag alle Welt begangen hat. Denn der Equal Pay
Day ist der Tag, bis zu dem Frauen arbeiten müssten, um das Vorjahresgehalt
der Männer zu erreichen. Also der 11. April.
Das hat dankenswerter Weise [1][die Süddeutsche Zeitung errechnet]. Bei der
Umrechnung der 22-Prozent-Lohnlücke ist den EPD-Organisatorinnen ein Fehler
unterlaufen: Sie haben 22 Prozent des Frauenlohns in Zeit umgerechet und
addiert. Doch beziehen sich die 22 Prozent auf die Männerlöhne (s.
Rechenbeispiel unten). Dementsprechend später liegt der Tag im Jahr.
Die Organisatorinnen des Equal Pay Day verweisen auf ihre Homepage. Dort
wird [2][ganz korrekt erklärt], warum der 20. März eigentlich doch stimmt.
Denn in Wirklichkeit der EPD der Tag, „bis zu dem Frauen umsonst arbeiten,
während Männer schon seit dem 1.1. für ihre Arbeit bezahlt werden.“
Nicht verstanden? Kein Wunder, es ist auch eine extrem verquere Erklärung,
die nur deshab gewählt wurde, weil die Organisatorinnen des Equal Pay Days
nicht plötzlich ihr Datum nach hinten verschieben wollten. Also änderten
sie bereits im Jahr 2013 einfach ihre Definition und passten sie dem Datum
an.
## Auch die Ministerin irrte sich
Das Problem: Sie machten das so unauffällig, dass es niemand mitbekam. Und
so hieß es am Freitag in allen Reden, etwa auch von Famielienministerin
Manuela Schwesig, in den Agenturmeldungen, in [3][der offiziellen
Pressemitteilung des Familienministeriums] und auch in der taz: Der EPD sei
der Tag, bis zu dem Frauen arbeiten müssten, um das Männergehalt des
Vorjahres zu erhalten. Alle lagen falsch.
Letztendlich ist es natürlich der Symbolgehalt des Tages, der zählt. Aber
über einen massiven Fehler derart hinwegzugehen, dass nicht einmal die
zuständige Ministerin vorgewarnt ist, wirft natürlich kein gutes Licht auf
die Organisatorinnen. Die taz führte zu diesem Thema ein Interview mit
einer Organisatorin, das anschließend in Gänze zurückgezogen wurde.
Und welche Konsequenz zieht der Verein? „Ggf. werden wir hier weitere
kommunikative Schritte veranlassen“, schreibt die Pressestelle. Wär ne
Idee.
20 Mar 2015
## LINKS
[1] http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/equal-pay-day-knapp-daneben-ist-auch-…
[2] http://www.equalpayday.de/ueber-epd/
[3] http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Presse/pressemitteilungen,did=214550.html
## AUTOREN
Heide Oestreich
## TAGS
Manuela Schwesig
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