# taz.de -- Flüchtlingsfeinde in Thüringen: Drohungen gegen Bodo Ramelow | |
> Morddrohungen per Post und Mail wegen Unterkünften für Asylbewerber: Der | |
> thüringische Ministerpräsident ist schweren Anfeindungen ausgesetzt. | |
Bild: Ministerpräsident Bodo Ramelow wird offen bedroht | |
WEIMAR/ERFURT dpa | Im Zusammenhang mit der Diskussion über die | |
Unterbringung von Flüchtlingen hat es Morddrohungen gegen den thüringischen | |
Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke) gegeben. „Ich habe drei | |
Morddrohungen erhalten“, sagte Ramelow der Thüringischen Landeszeitung. Sie | |
seien schriftlich, unter anderem per E-Mail eingegangen. | |
Ihm sei auch ein Brief mit weißem Pulver zugeschickt worden, der | |
kriminaltechnisch untersucht wurde. Angefangen hätten die Drohungen mit der | |
Auseinandersetzung um eine mögliche Außenstelle für eine | |
Flüchtlingserstaufnahme in Gera-Liebschwitz. | |
In einer Erfurter Gaststätte habe man ihm zudem „offen Schläge angedroht“. | |
Wegen der erhöhten Gefährdungslage wurde der Regierungschef nach eigenen | |
Angaben in der vorvergangenen Woche mit einer schwerer als üblich | |
gepanzerten Limousine chauffiert, wie das Blatt weiter schrieb. | |
Thüringen verfügt bisher über zwei Erstaufnahmeeinrichtungen in Eisenberg | |
und in Suhl, in denen gegenwärtig rund 1.500 Flüchtlinge untergebracht | |
sind. Eine neue Außenstelle von Eisenberg in einer ehemaligen Berufsschule | |
in Gera-Liebschwitz soll weiteren 200 Flüchtlingen Aufnahme bieten. | |
Die rot-rot-grüne Landesregierung prüft derzeit, ob Gera-Liebschwitz neben | |
Immobilien in Rudolstadt und Erfurt-Waltersleben infrage kommt. An diesem | |
Montag soll der Landesregierung eine Prüfung der drei Standorte vorliegen. | |
Am Dienstag will sich nach bisherigen Planungen das Kabinett damit | |
befassen. | |
13 Apr 2015 | |
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