# taz.de -- Kolumne Wichtig: Re:Re:Re:Re:Re:Re:Re:Re:Re: Homolo | |
> Jetzt antwortet der Chef: Wie es ist, als Mann zur taz zu kommen und was | |
> all das mit einer toten Maus aus Kindheitstagen zu tun hat. | |
Bild: Mausetot! | |
Und, [1][Frau Akrap], hat sich schon irgendeine gescheite Frau gefunden, | |
die diesen Mist, der in der Welt zum Thema Feminismus („aus tiefstem Herzen | |
gleichgültig“ u. v. a. m.) verzapft worden ist, wieder wegwischt? Ist schon | |
gesabbert worden? Sind die Lätzchen schon verteilt? Gibt es schon eine | |
Antiradikalposition? Und ist es wirklich eine gute Idee, den Chef, ihn, | |
einen Er, auf Ihre Kolumne antworten zu lassen? | |
Der ist einst Sportredakteur in dieser Zeitung geworden, obwohl er ein Mann | |
ist, und hat sich darüber natürlich gefreut, wenngleich er es bestimmt | |
verstanden hätte, wenn ihm eine Frau vorgezogen worden wäre. Doch so blieb | |
die Frauenquote in der Sportredaktion arg niedrig (null Prozent). Und doch | |
fühlte sich der angehende Redakteur damals irgendwie ungerecht behandelt | |
von der taz. Im Vorstellungsgespräch hatte ihn niemand gefragt, ob er | |
Kinder habe, die ihm vielleicht hier und da ein kleines Stückchen von | |
seiner Arbeitszeit wegbeißen hätten können. | |
Einer Frau, hat er sich seinerzeit gedacht, wäre das nicht passiert. | |
„Übrigens, ich habe auch zwei kleine Kinder zu Hause“, hat er dann noch in | |
die Runde geworfen. „Dass du von einem taz-Gehalt keine Familie ernähren | |
kannst, ist dir ja hoffentlich klar“, war die Antwort darauf, und so hatte | |
das Gespräch am Ende doch ein emanzipatorisches Zipfelchen. Aus der | |
Ernährerrolle war der Sportredakteur en passant entlassen worden. | |
Heute will er an dieser Stelle nicht als Opfer-Vater sabbern. Von denen | |
gibt es in diesen Tagen schon genug. Ein solcher, der darum kämpft, dass | |
auch von ihm als Vater die Rede ist, wenn es wieder einmal um die | |
Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht, wollte er nie sein. | |
Es mag ein paar arme Männerschweine geben, das glaubt er gerne. Er fühlte | |
sich aber nie als arme Sau. Fast nie. | |
Doch, stop! Er wollte ja nicht sabbern. | |
Es fällt ihm zwar auf, dass er als Mann nicht vorkommt, wenn im | |
Kundenmagazin des dm-Marktes von der Vereinbarkeit von Beruf und Haustier | |
die Rede ist, will aber darin kein großes gesellschaftliches Problem sehen. | |
Es ist ihm aus tiefstem Herzen gleichgültig. Doch ein bisschen fühlte er | |
sich doch ertappt, als er den Artikel gelesen hat. Denn damals, als er noch | |
ein Kind war, hat er sich mit seiner Schwester ein Haustier geteilt, eine | |
Maus. Er kann sich noch gut an den kleinen grauen Gesellen erinnern, dem | |
sie den Namen Sepp gegeben haben, nachdem die Mutter das Tier auf | |
vielfaches Quengeln hin auf einem Kinderflohmarkt gekauft hatte. | |
Als Sepp sich eines Tage das Leben nahm, indem er mit seinen Krallen seine | |
Schlagader geöffnet hat, war er doch recht schuldbewusst. Er, der Bruder, | |
hatte sich doch arg wenig um den kleinen Kerl gekümmert. Er kann sich nicht | |
daran erinnern, jemals den Käfig gereinigt zu haben. Hat er gar gedacht, | |
das sei Frauensache? | |
Er war es dann, der den kleinen Kadaver liebevoll in Zewa eingewickelt und | |
in den Mülleimer gegeben hat. Ob er damit etwas gutmachen konnte, weiß er | |
bis heute nicht. | |
15 Apr 2015 | |
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## AUTOREN | |
Andreas Rüttenauer | |
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