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# taz.de -- Deutsche Bank und der Libor-Skandal: Mehr als 2,5 Milliarden Dollar…
> Die Deutsche Bank hat sich im Skandal um manipulierte Zinssätze mit den
> Regulierern auf ein Bußgeld geeinigt. Sieben Mitarbeiter müssen gehen.
> Aber wohl keine Chefs.
Bild: Das Logo der Deutschen Bank spiegelt sich verschwommen in einer Fassade. …
NEW YORK dpa/rtr | Die Deutsche Bank muss wegen ihrer Verstrickungen in den
Libor-Skandal um manipulierte Zinssätze eine Rekordstrafe von 2,5
Milliarden US-Dollar (2,3 Milliarden Euro) zahlen. Die Bank verständigte
sich am Donnerstag mit mehreren Behörden in den USA und Großbritannien auf
einen Vergleich. Es ist die höchste bislang verhängte Buße gegen eine Bank
in diesem Fall. Sie übertrifft auch die jüngsten Spekulationen, die von
einer Buße in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar ausgegangen waren.
Die Deutsche Bank hatte bereits am Vorabend angekündigt, dass sie im ersten
Quartal ihre Rückstellungen für Rechtsrisiken um weitere 1,5 Milliarden
Euro erhöhen müsse. Trotzdem werde unter dem Strich noch ein Gewinn stehen.
Die Vorlage der Bilanz für die ersten drei Monate ist für Mittwoch geplant.
Ende 2014 hatte das Institut schon über drei Milliarden Euro für mögliche
Niederlagen bei seinen juristischen Auseinandersetzungen zur Seite gelegt.
Der Libor-Skandal war Mitte 2012 bekanntgeworden. Über Jahre hatten
Mitarbeiter mehrerer Großbanken den wichtigen Referenzzins für das
Geldgeschäft der Banken untereinander manipuliert, um eigene Geschäfte zu
fördern. Die Deutsche Bank hatte Ende 2013 bereits eine EU-Strafe von 725
Millionen Euro akzeptiert. In Großbritannien und den USA zogen sich die
Verhandlungen deutlich länger hin, während viele Konkurrenten das Thema
längst ausgeräumt hatten.
Zu den angelsächsischen Regulierern, mit denen die Deutsche Bank nun den
Vergleich geschlossen hat, gehörte auch die New Yorker Finanzaufsicht DFS
von Benjamin Lawsky. Allein an sein Haus fließen aus der Gesamtsumme 600
Millionen Dollar. Lawsky fand deutliche Worte: „Wir müssen uns immer in
Erinnerung rufen, dass sich Märkte nicht von selbst manipulieren. Dazu
erfordert es ein vorsätzliches Fehlverhalten einzelner Leute.“
Die Bank hatte im Zuge einer internen Untersuchung zwar schon einige
Mitarbeiter suspendiert. Die Behörden setzten aber durch, dass sieben
weitere Angestellte gehen müssen. Die obersten Führungsebenen des Konzerns
sind offenbar aber nicht betroffen.
23 Apr 2015
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