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# taz.de -- Kommentar manipulierende Banker: Sperrt sie ein!
> Schlimm genug, dass andere zahlen müssen, wenn Banker Zinsen
> manipulieren. Deutschland ist auch noch ein Paradies für kriminelle
> Banker.
Bild: Wäre er in Deutschland, wäre die Strafe geringer: Tom Hayes wurde zu 14…
Ein Exbanker, der wegen Betrugs zu 14 Jahren Haft verurteilt wird. So etwas
gibt es nur in Großbritannien und den USA, hierzulande nicht. In London ist
der ehemalige Star-Händler Tom Hayes von einem Geschworenengericht in den
Knast geschickt worden. Der ehemalige Mitarbeiter der Großbanken UBS und
Citigroup muss für seine Manipulationen am Leitzins Libor büßen. Er ist der
erste aus einem Netzwerk von gierigen Bankern, der verurteilt wird.
Hoffentlich nicht der letzte.
In Zeiten des unfassbar schnellen Finanzkapitalismus sitzen in den
Bankmetropolen der Welt drastisch überbezahlte Manager und Händler, die mit
Milliarden jonglieren und sich daran schamlos bereichern. In der
Finanzbranche werden täglich unzählige Billiarden Euro hin und her bewegt,
Transparenz und Kontrolle über die gewaltigen Transaktionen gibt es kaum.
Schlimm genug, dass andere – natürlich weitaus Ärmere – zahlen müssen, w…
sich diese Leute einfach nur verspekulieren. Das justiziabel zu machen,
wird nicht möglich sein. Umso wichtiger ist, dass jede Form des Betrugs
unterbunden wird.
Im angelsächsischen Raum ist die Kontrolle scharf. Zudem müssen Manager bei
Regelverstößen mit harten Strafen rechnen, Banken drohen Zahlungen in
schwindelerregenden Höhen. In Deutschland fehlt beides, die effektive
Kontrolle und die harte Sanktion – ein Paradies für kriminelle Banker.
Falls tatsächlich gegen Manager der Deutschen Bank wegen der
Libor-Manipulationen Anklage erhoben wird, werden die sicher nicht für
viele Jahre hinter Gitter gehen.
Gefängnisstrafen sind oft falsch, etwa für Schwarzfahrer oder aus den Fugen
geratene Jugendliche. Freiheitsentzug ist keine Lösung für soziale
Probleme, die Abschreckung deshalb begrenzt. In der Finanzbranche sieht das
anders aus. Unter Managern gelten Gesetzesverstöße zu oft als
Kavaliersdelikt. Wenn harte Strafen, auch Knast, irgendwo eine präventive
Wirkung haben, dann hier.
5 Aug 2015
## AUTOREN
Anja Krüger
## TAGS
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Banken
Kartell
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