# taz.de -- Strafzahlungen für Großbanken: 5,3 Milliarden Euro sind fällig | |
> Großbanken müssen wegen Manipulationen am Devisenmarkt eine | |
> Milliardenstrafe zahlen. Die höchste Strafe wurde gegen die Barclays Bank | |
> verhängt. | |
Bild: 2,4 Milliarden Dollar muss allein die Barclays-Bank zahlen. | |
NEW YORK afp | Nach monatelangen harten Verhandlungen mit internationalen | |
Finanzinstituten haben britische und US-Behörden erneut hohe Geldstrafen | |
wegen Manipulationen am Devisenmarkt verhängt. Die US-Banken Citigroup, | |
JPMorgan Chase und Bank of America, die britischen Institute Barclays Bank | |
und Royal Bank of Scotland sowie die Schweizer UBS müssen insgesamt knapp | |
sechs Milliarden Dollar (5,3 Milliarden Euro) zahlen, wie das | |
US-Justizministerium am Mittwoch mitteilte. | |
Citigroup, JPMorgan Chase, Barclays Bank und Royal Bank of Scotland | |
bekannten sich demnach schuldig. Die höchste Geldstrafe muss mit 2,4 | |
Milliarden Dollar die britische Barclays Bank zahlen: Sie enthält auch ein | |
60-Millionen-Dollar-Bußgeld wegen Manipulation des Libor-Zinssatzes. | |
Die Strafe gegen Barclays fiel aber auch deshalb höher aus, weil sich die | |
Bank nicht an einer früheren Vereinbarung mit den Regulierungsbehörden | |
beteiligt hatte. Barclays werde zudem acht Mitarbeiter entlassen, teilte | |
Benjamin Lawsky von der Finanzaufsichtsbehörde des Bundesstaates New York | |
mit. | |
Die UBS muss wegen der Manipulation am Devisenmarkt eine Geldstrafe von 342 | |
Millionen Dollar an die US-Notenbank Fed zahlen. Außerdem verliert sie ihre | |
Immunität und damit den Schutz vor Strafverfolgung, weil sie eine Abmachung | |
aus dem Jahr 2012 wegen der Manipulation des Libor-Zinssatzes missachtet | |
hat. Nun muss sie erneut 203 Millionen Dollar Strafe zahlen. Der Libor ist | |
der Zinssatz, zu dem sich Banken am Finanzplatz London untereinander Geld | |
leihen. | |
## Eine echte „Kartell“-Absprache | |
Die Bank of America muss keine Geldstrafe zahlen, sondern nur die von den | |
Behörden geforderte Entschädigung an ihre Kunden. Mit Ausnahme der Bank of | |
America akzeptierten die Institute die Auflage, die Behörden über einen | |
Zeitraum von drei Jahren über ihre Aktivitäten zu informieren. | |
Die Regulierungsbehörden aus den USA und Großbritannien werfen den | |
Devisenhändlern der großen Institute vor, sich zwischen 2007 und 2013 über | |
Kurznachrichten und ein Chat-Forum mit dem Namen „Kartell“ abgesprochen zu | |
haben, um einen Referenzsatz des Devisenmarktes zu manipulieren und sich | |
auf Kosten der Kunden zu bereichern. Demnach wurde der Wechselkurs von Euro | |
und Dollar manipuliert. An dem Chat-Forum beteiligten sich demnach die | |
Händler von Citigroup, JPMorgan Chase, UBS, Barclays und Royal Bank of | |
Scotland. „Sie haben Kopf oder Zahl gespielt“, erklärte Lawsky. | |
Zu den beteiligten Regulierungsbehörden gehören neben dem | |
US-Justizministerium und der Finanzaufsichtsbehörde des Bundesstaates New | |
York die US-Notenbank Fed, die für Finanzderivate zuständigen US-Aufsicht | |
CFTC sowie die britische Regulierungsbehörde. | |
Wegen Manipulationen am Devisenmarkt wurden bereits Geldstrafen von | |
insgesamt fast neun Milliarden Dollar gegen große Banken verhängt. Täglich | |
werden am Devisenmarkt 5,3 Billionen Dollar umgesetzt, davon nach Angaben | |
des US-Justizministeriums 40 Prozent in der Londoner City. | |
20 May 2015 | |
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