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# taz.de -- Streik in Spaniens Fußball: Der Ball soll ruhen
> Der Fußballverband lehnt sich gegen ein Gesetz auf, das die Einnahmen aus
> Fernsehrechten gerechter regeln soll. Auch die Spieler fürchten um ihr
> Geld.
Bild: Spielverweigerung: Real Madrids Stürmer Chicharito hat schon mal angefan…
MADRID taz | Spaniens Fußballverband (RFEF) ruft für den vorletzten
Spieltag in der 1. Liga zum Streik auf. Ab dem 16. Mai sollen alle Ligen
ruhen. Der Verband will damit erreichen, dass die spanische Regierung ein
Gesetz zur Verteilung der Einnahmen aus den Fernsehrechten von rund einer
Milliarde Euro pro Saison zurücknimmt. Das Gesetz sieht vor, die Rechte
zentral zu verteilen. Bisher vermarkten sich die Klubs der Primera División
individuell. Real Madrid und der FC Barcelona bekommen so zusammen knapp 40
Prozent der Gesamteinnahmen aller 20 Erstligavereine.
Das neue Gesetz soll für eine gerechtere Verteilung der Einnahmen aus den
Übertragungsrechten sorgen, so die Regierung. Der Verband beschwert sich,
dass 90 Prozent der an die Profivereine ausgeschütteten Beträge an die
erste Liga und nur 10 Prozent an die zweite gehen sollen.
Die Klubs müssen wiederum dem Verband nur 2,5 Prozent der Gesamteinnahmen
für die Amateurvereine und den Frauenfußball überlassen. Außerdem wehrt
sich der Verband gegen die Verteilung der Einnahmen aus der
Fußballlotterie. Auch hier sollen nur 4,55 Prozent an den Verband und damit
an den Breitenfußball gehen.
Der Streikaufruf des RFEF wird von der Gewerkschaft der Profifußballer
(AFE) unterstützt. Die Spieler bekommen seit 1996 15 Prozent ihrer Honorare
von den Klubs als „Rechte am eigenen Bild“ an individuelle
Vermarktungsfirmen ausbezahlt. Dies führt zu erheblichen
Steuervergünstigungen. Diese Einnahmen sowie die Vermittlungsgebühren an
die Manager der Spieler bei Vereinswechseln sollen künftig als Gehalt mit
47 Prozent besteuert werden.
Der Streikaufruf werde nur dann zurückgenommen, wenn die Regierung die
entsprechenden Gesetze zurücknimmt oder überarbeitet, heißt es von Seiten
des RFEF und der AFE. Der Ligabetreiber LFP hat eine Klage gegen den
Streikaufruf eingereicht.
7 May 2015
## AUTOREN
Reiner Wandler
## TAGS
Fußball
Streik
Spanien
Fernsehrechte
Primera Division
TV-Rechte
Fußball
Arbeitsrecht
sichere Herkunftsländer
Fußball
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