# taz.de -- Internet der Dinge: Aufs Google-Auto aufgefahren | |
> Auch selbst fahrende Pkws sind nicht vor Unfällen gefeit. Doch die | |
> Hersteller sagen: Schuld daran sind die anderen Fahrer. | |
Bild: Kann auch ohne seinen Chef fahren. | |
BERLIN taz | Im vergangenen Dreivierteljahr gab es auf kalifornischen | |
Straßen vier Unfälle, an denen selbst fahrende Autos beteiligt waren. Das | |
berichtet die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf einen Informanten, | |
der entsprechende Behördenunterlagen habe einsehen können. | |
Zwei der Unfälle hätten sich im Selbstfahrermodus ereignet, zwei weitere, | |
als das Fahrzeug von einem Fahrer gesteuert wurde. Laut den Herstellern | |
soll allerdings in keinem der Fälle das selbst fahrende Fahrzeug oder | |
dessen Fahrer Verursacher des Unfalls gewesen sein. | |
Insgesamt sind auf kalifornischen Straßen derzeit 48 autonom fahrende Autos | |
unterwegs. Eine Reihe von Unternehmen hat sich dort eine Lizenz zum Testen | |
gesichert, unter anderem Mercedes-Benz, Bosch und Volkswagen. Auch in | |
Großbritannien laufen in einer Region in der Nähe von London Versuche. | |
Für Deutschland hat Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) angekündigt, | |
bis Herbst Regeln für Tests vorzulegen, bislang benötigen Hersteller noch | |
Einzelzulassungen. Die A 9 in Bayern hat Dobrindt als Teststecke bereits | |
genannt. | |
## Nur Blechschaden | |
Google, auf dessen Konto drei der vier Unfälle gingen, veröffentlichte kurz | |
nach dem Bericht einen Beitrag seines Projektleiters Chris Urmson. | |
Demzufolge hat es seit Beginn der Experimente vor Jahren insgesamt elf | |
Unfälle mit autonom fahrenden Google-Autos gegeben, alle ausschließlich mit | |
Blechschaden. In den meisten Fällen sei ein anderes Fahrzeug auf das | |
Google-Auto aufgefahren. „Nicht ein Mal war das selbst fahrende Auto der | |
Unfallverursacher“, so Urmson. | |
Die Betonung des Sicherheitsaspekts ist für die Hersteller wichtig. | |
Schließlich werben sie außer mit geringeren Emissionen durch sparsameres | |
Fahren vor allem mit einem Mehr an Sicherheit. Und das soll nicht nur für | |
den Fahrer gelten, sondern für sämtliche Verkehrsteilnehmer. „Unsere | |
Sensoren erkennen andere Fahrzeuge, Radfahrer und Fußgänger aus einer | |
Distanz von fast zwei Football-Feldern“, wirbt Urmson für die Technologie. | |
Offen sind beim autonomen Fahren nicht nur Sicherheits-, sondern auch | |
Datenschutzfragen. Etwa, was Menge und Art der übermittelten Fahrdaten | |
angeht, eine Absicherung der Übertragungswege und die Fragen, wie lange und | |
unter welchen Schutzvorkehrungen solche Daten gespeichert werden und wer | |
Zugriff darauf hat oder unter Umständen bekommen kann. | |
12 May 2015 | |
## AUTOREN | |
Svenja Bergt | |
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