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# taz.de -- Massenproteste in Brasilien: Millionen gegen Rousseff
> Mehr als 1,5 Millionen sind in Brasilien auf die Straße gegangen. Ihr
> Unmut richtet sich gegen die Präsidentin und den Korruptionsskandal um
> den Ölkonzern Petrobras.
Bild: Auch in Brasilia versammelten sich Menschen zum Protest.
SAO PAULO dpa | Unmittelbar nach den Massenprotesten von mehr als 1,5
Millionen Menschen gegen Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff hat die
Regierung erste Maßnahmen angekündigt. In den nächsten Tagen solle im
Kongress ein Anti-Korruptionspaket eingebracht werden, kündigte
Justizminister José Eduardo Cardozo am Sonntagabend bei einer im Fernsehen
übertragenen Pressekonferenz an. Die Regierung sei offen für einen Dialog.
Während der Äußerungen schlugen die Menschen in vielen Städten in ihren
Wohnungen bei einem sogenannten „Panelaço“ auf Töpfe und Pfannen, um ihren
Unmut kundzutun.
Regierungsgegner hatten am Sonntag landesweit friedliche Protestaktionen
organisiert. Die größte Menschenansammlung gab es in São Paulo, wo Rousseff
und ihre Arbeiterpartei PT bei den Wahlen 2014 eine herbe Schlappe erlitten
hatten. Dort gingen auf der zentralen Bankenmeile Avenida Paulista laut
Polizei eine Million Menschen auf die Straße. In Curitiba waren es 80 000
Menschen, in der Hauptstadt Brasília fast 50 000 Menschen, in Belo
Horizonte, Goiás und anderen Städten jeweils Zehntausende. Lokale Medien
schrieben von landesweit über zwei Millionen Teilnehmern.
Eine Forderung der Demonstranten war ein Amtsenthebungsverfahren gegen
Rousseff, die ihr zweites Mandat erst im Januar angetreten hatte.
[1][Hintergrund ist der Korruptionsskandal um den staatlichen Ölkonzern
Petrobras]. Es geht um Schmiergelder in Milliardenhöhe, die nach
Zeugenaussagen auch an Parteien und Politiker flossen.
Es gibt auch Aussagen, wonach Rousseffs Wahlkampagne 2010 mit
Petrobras-Geld finanziert worden sein soll. Die Oppositionspartei PSDB
stützte am Sonntag die Proteste, aber nicht die Forderung nach einem
„Impeachment“ (Amtsenthebungsverfahren).
16 Mar 2015
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