# taz.de -- Zusammenarbeit in der EU-Justiz: Kroatien liefert keine Kriminelle … | |
> Kurz vor dem EU-Beitritt schützt Kroatien Kriminelle: Die Auslieferungen | |
> ist verboten, wenn die Straftat vorm 7. August 2002 begangen wurde. | |
Bild: Um den früheren kroatischen Geheimdienstchef, Josip Perkovic, zu schütz… | |
ZAGREB dpa | Das neue EU-Mitglied Kroatien verweigert die Auslieferung von | |
rund 20 mutmaßlichen Kriminellen. Das berichtete die Zeitung Jutarnji list | |
am Dienstag in Zagreb. | |
Diese Personen, die vor allem von Österreich, Slowenien und Deutschland | |
wegen Mordes, Drogenhandel, Vergewaltigung, Geldfälschung oder | |
Kinderschändung mit internationalem Haftbefehl gesucht werden, haben danach | |
nichts zu befürchten. | |
Ein vom Parlament nur zwei Tage vor dem EU-Beitritt verabschiedetes Gesetz | |
verbiete Auslieferungen, wenn die Straftat vor dem Stichtag 7. August 2002 | |
begangen wurde, laute die Begründung. Das umstrittene und im Eilverfahren | |
verabschiedete Gesetz soll vor allem den früheren kroatischen | |
Geheimdienstchef Josip Perkovic schützen, der vom Generalbundesanwalt mit | |
internationalem Haftbefehl gesucht wird. | |
Perkovic soll 1983 noch zu jugoslawischen Zeiten den Mord an einem | |
Dissidenten in Bayern in Auftrag gegeben haben. Zwar sei der entsprechende | |
Antrag bei den kroatischen Behörden eingangen, er werde aber nicht | |
bearbeitet, hatte Polizeidirektor Vlado Dominic Anfang letzten Monats | |
gesagt. | |
Perkovic kenne als jahrzehntelanger Geheimdienstoffizier zu viele | |
Einzelheiten über illegale und verdeckte Aktionen der Dienste zu | |
jugoslawischer und später kroatischer Zeit, hatte es hinter vorgehaltener | |
Hand als Begründung für das umstrittene Gesetz geheißen. Die Geheimdienste | |
Jugoslawiens und seiner Nachfolgestaaten hatten über Jahrzehnte auf | |
Dutzende Regierungskritiker im Ausland Mordanschläge verübt. | |
30 Jul 2013 | |
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