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# taz.de -- Zahl der getöteten Küken 2018: 42 Millionen Männchen geschreddert
> Die Zahl der männlichen getöteten Tiere sinkt. Agrarministerin Julia
> Klöckner kündigt ein Verbot von Kükenschreddern an.
Bild: Wo schlüpft ein männliches, wo ein weibliches Küken?
Berlin taz | 42 Millionen Küken wurden im vergangenen Jahr geschreddert,
kurz nachdem sie geschlüpft sind. In einer Antwort auf die Anfrage des
Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer, die der Rheinischen Post vorliegt,
teilte das Bundeslandwirtschaftsministerium mit, 2018 seien insgesamt 42,1
Millionen weibliche „Gebrauchslegeküken“ geschlüpft. Man könne davon
ausgehen, dass parallel dazu eine „annähernd gleiche Anzahl männlicher
Küken“ entstanden seien.
Diese sind für die Landwirtschaft „unbrauchbar“, da sie weder genug Fleisch
für die Mast ansetzen noch Eier legen. Um zu vermeiden, dass geschlüpfte
Küken unmittelbar getötet werden, gibt es bereits Verfahren zur
Geschlechtsbestimmung, die am Ei durchgeführt werden können. Bisher werden
diese Methoden allerdings erst bei etwa 1,5 Millionen Küken pro Jahr
angewendet, heißt es in der Antwort des Ministeriums.
Die technische Entwicklung der Verfahren ist noch nicht fortgeschritten
genug, um landwirtschaftliche Betriebe flächendeckend damit auszustatten.
Aus diesem Grund lehnte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner
(CDU) ein grundsätzliches Verbot des Kükenschredderns in der Vergangenheit
ab, obwohl sich die Regierung auf dessen Verabschiedung im
Koalitionsvertrag zur Mitte der Legislaturperiode festgelegt hatte.
Am Mittwoch lenkte Klöckner dann ein: „Im kommenden Jahr“ würden die
Verfahren allen Brütereien in Deutschland zur Verfügung stehen, sodass das
Massentöten beendet werden könne. Dann würde auch das Tierschutzgesetz
greifen, nach dem kein Wirbeltier ohne „vernünftigen Grund“ getötet werden
darf. Foodwatch-Geschäftsführer Martin Rücker hält der Ministerin
Koalitionsbruch vor: „Das ist Politik nach dem Motto Vertagen und
Versagen“.
Immerhin ist die Zahl der männlichen Küken, die vergast und anschließend
getötet werden, seit 2017 um 3 Millionen zurückgegangen. Das ist trotzdem
keine frohe Osterbotschaft: „Wie immer hat am Ende die Lobby der Tierquäler
das Sagen bei Frau Klöckner“, meint Krischer.
17 Apr 2019
## AUTOREN
Julia Springmann
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Julia Klöckner
Tierschutz
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