| # taz.de -- Wahlen in Taiwan: Insel der Demokratie | |
| > Taiwan wählt am Samstag einen neuen Präsidenten. Der Wahlkampf wird | |
| > bestimmt vom Verhältnis zum bedrohlichen Nachbarn China. | |
| Bild: Anhänger von Hou Yu-ih, einem Präsidentschaftskandidaten der größten … | |
| Miao Po-ya sieht müde aus. Über das letzte halbe Jahr hat sie im Schnitt | |
| etwa fünf Stunden pro Nacht geschlafen. Jetzt sind es noch wenige Tage bis | |
| zu den taiwanischen Präsidentschaftswahlen am Samstag, und für Miao geht | |
| es in den Endspurt des Wahlkampfs. Fast ununterbrochen läuft ihr | |
| Livestream, sodass die Öffentlichkeit von früh morgens bis in die Nacht auf | |
| Youtube verfolgen kann, wie Miao in ihrem Wahlkreis um Stimmen wirbt, | |
| Sitzungen abhält und zwischendurch vor Erschöpfung einschläft. In der | |
| Spitze verfolgen um die 2.000 Menschen täglich online ihre Kampagne, | |
| diskutieren in der Kommentarspalte und posten in Echtzeit Wahlkampfspenden | |
| in den Chat. | |
| Seit 2018 ist Miao Po-ya Abgeordnete im Stadtrat von Taiwans Hauptstadt | |
| Taipeh. Jetzt kandidiert sie für einen Sitz im Nationalparlament. Miao ist | |
| 36 Jahre alt, eine der jüngsten Kandidatinnen. Ihren Anfang nahm Miaos | |
| politische Laufbahn 2014, in der Sonnenblumenbewegung. Damals verfolgte | |
| Taiwan unter Präsident Ma Ying-jeou von der Kuomintang-Partei eine | |
| wirtschaftliche und politische Annäherung an China. | |
| Ma traf sich gegen Ende seiner Präsidentschaft mit Chinas Staatschef Xi | |
| Jinping, setzte auf Dialog mit dem großen Nachbarn. Doch es war vor allem | |
| ein geplantes Dienstleistungsabkommen mit China, das viele in der jungen | |
| Generation gegen die Regierung aufbrachte. Sie befürchteten, dass China | |
| durch die zunehmende wirtschaftliche Verflechtung auch politischen Einfluss | |
| auf Taiwan ausüben würde. Als die Entscheidung über das Abkommen | |
| bevorstand, besetzten Studierende das Parlamentsgebäude. 24 Tage lang | |
| blockierten sie so die Abstimmung, und unter dem Druck der Öffentlichkeit | |
| zog die Regierung das geplante Abkommen schließlich zurück. „Wir wollten | |
| verhindern, dass Taiwans freie und demokratische Lebensart an Chinas Gunst | |
| gekettet wird“, sagt Miao heute über ihr Engagement in der | |
| Sonnenblumenbewegung. | |
| Der politische Umbruch verhalf auch Präsidentin Tsai Ing-wen von der | |
| chinakritischen Demokratischen Fortschrittspartei (DPP) an die Macht. Vor | |
| allem mit den Stimmen der jungen Generation wurde sie 2016 Präsidentin, und | |
| unter dem Eindruck der Demokratieproteste in Hongkong 2020 mit deutlicher | |
| Mehrheit wiedergewählt. Nach acht Jahren im Amt tritt sie ab. Taiwan wählt | |
| nun zeitgleich einen neuen Präsidenten und ein neues Parlament. | |
| Miao Po-ya hat zusammen mit fünf anderen jungen | |
| Abgeordnetenkandidat*innen im Herzen Taipehs ein gemeinsames | |
| Wahlkampfzentrum eingerichtet. An der Wand prangen ihre Gesichter in | |
| Überlebensgröße. „Diese Generation“ nennen sie sich – es soll kein Bü… | |
| junger Wilder sein, sondern über parlamentarische Einflussnahme Taiwans | |
| Politik neu gestalten. Miao formuliert es so: „Wir brauchen eine politische | |
| Kraft, die die Ziele sozialer Bewegungen in die Realität politischer | |
| Reformen übersetzt.“ | |
| Miao tritt für die Sozialdemokratische Partei an, die aus der | |
| Sonnenblumenbewegung hervorging. Die Partei setzt sich für höhere Löhne und | |
| mehr Arbeitnehmer*innenrechte ein. Zu ihrer politischen Agenda | |
| gehören auch die Abschaffung der Todesstrafe und die [1][Stärkung der | |
| Rechte von LGBTQ+]. Es sind keine Forderungen, die in Taiwan Wahlmehrheiten | |
| sichern können. Die Sozialdemokraten sind hier eine Kleinstpartei; im | |
| Stadtrat Taipehs ist Miao Po-ya deren einzige Abgeordnete. Die politische | |
| Landschaft dominieren die beiden großen Parteien, DPP und KMT. | |
| Miaos Kandidatur wird durch die DPP unterstützt. Es ist ein Zugeständnis an | |
| eben die politischen Realitäten, die Miao verändern will, denn ohne diese | |
| Unterstützung wäre ihre Kandidatur aussichtslos. Ihre Hoffnung: „In 20 oder | |
| 30 Jahren soll es außer der DPP noch eine Partei geben, die für Taiwan | |
| steht und die in Präsidentschaftswahlen um die Macht kämpfen kann. Eine | |
| Partei, bei der sich die Menschen keine Sorgen machen müssen, dass sie | |
| zulässt, dass Taiwan von China geschluckt wird.“ | |
| Wu Rwei-ren hat die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche Taiwans so | |
| intensiv verfolgt wie kaum jemand anderer. An der nationalen Akademie der | |
| Wissenschaften, der Academia Sinica, forscht er zur politischen Geschichte | |
| Taiwans, und begleitet aktiv die sozialen Bewegungen im Land. Er sprach | |
| auch 2014 vor den Studierenden der Sonnenblumenbewegung im besetzten | |
| Nationalparlament. Das tiefe Misstrauen der Aktivist*innen vor allem | |
| gegenüber der KMT offenbart für ihn eine Spaltung in Taiwans Politik, die | |
| viele Jahrzehnte zurückreicht: „Die KMT regierte bis in die 1940er Jahre in | |
| ganz China. Sie verlor den Bürgerkrieg gegen die kommunistische Partei | |
| unter Mao und zog sich nach Taiwan zurück. Sie errichtete hier ein | |
| autoritäres Regime. Es ähnelte einer Kolonialherrschaft, wie dem | |
| japanischen Kolonialregime.“ | |
| ## Fiktion einer „Republik China“ | |
| Die meisten Taiwaner*innen stammen von Siedler*innen aus dem | |
| südchinesischen Fujian ab, die vor rund 350 Jahren die indigene Bevölkerung | |
| Taiwans größtenteils verdrängten. Doch im Zuge der 50-jährigen japanischen | |
| Kolonialherrschaft ab Ende des 19. Jahrhunderts stellten viele Menschen die | |
| ohnehin fragile Zugehörigkeit zu China infrage. Zugleich bildete sich eine | |
| eigenständige taiwanische Identität heraus. Nach ihrer Machtübernahme | |
| versuchte die KMT, Taiwans Bevölkerung wieder auf ein chinesisches | |
| Nationalgefühl umzupolen. Die KMT will ihr chinesisches kulturelle Erbe | |
| wahren und sieht sich immer noch als wahre politische Führung Chinas. Der | |
| Staat, den sie dort einst errichtete, besteht als Fiktion weiter, als | |
| „Republik China auf Taiwan“. | |
| Der Süden Taiwans wurde von der Zentralregierung lange wirtschaftlich | |
| zurückgelassen – und entwickelte sich zum Zentrum des Widerstands gegen die | |
| KMT-Diktatur. Im Zuge der schrittweisen Demokratisierung Taiwans gründete | |
| sich dann 1986 die Demokratische Fortschrittspartei. Wu Rwei-ren | |
| beschreibt, wie dieser Kampf Taiwans Politik bis heute prägt: „Die DPP ist | |
| eine taiwanische nationalistische Partei, und sie ist das direkte Ergebnis | |
| der demokratischen Bewegung.“ | |
| Im Süden Taiwans ist der Rückhalt für die DPP weiter stark. Hou Yu-ih, der | |
| Präsidentschaftskandidat der KMT, versucht dort, das Vertrauen der | |
| Wähler*innen zu gewinnen. Die Stimmung bei der Wahlkampfveranstaltung in | |
| der Stadt Tainan gleicht, wie so oft in Taiwan, eher einem Fußballspiel. | |
| Die Redner*innen heizen die Atmosphäre mit Anfeuerungsrufen an: „Hou | |
| Yu-ih!“ Die Menge antwortet: „… dong suan!“ – „… gewinnt die Wahl… | |
| bei allen Parteien beliebter Slogan. Während der Redebeiträge wird an | |
| ausgewählten Stellen dramatische Musik eingespielt. Einige | |
| Anhänger*innen haben sich in den Parteifarben kostümiert und setzen | |
| strategisch ihre Tröten ein. | |
| Rund 20.000 Menschen sind gekommen, fast alle von ihnen geschätzt über 50 | |
| Jahre alt, vereinzelt sind auch Familien zu sehen. Die KMT hat viele ihrer | |
| betagten Anhänger*innen mit Bussen zur Veranstaltung gefahren, | |
| inklusive kostenloser Lunchbox. Die Stimmung ist die meiste Zeit über | |
| fröhlich, ein wenig wie auf einer Kaffeefahrt. | |
| Hinzu kommt ein Hauch von Nostalgie. Ein älterer KMT-Anhänger erzählt von | |
| seiner Familiengeschichte. Sein Vater sei nach dem chinesischen Bürgerkrieg | |
| mit der KMT nach Taiwan gekommen. Er selbst sei einige Jahre später geboren | |
| worden, dennoch bezeichnet er China, in seinen Worten „das Festland“, als | |
| seine alte Heimat. Als die „Ode an die Republik China“ gespielt wird, ein | |
| Lied aus der Zeit des KMT-Parteistaats, stehen er und die meisten anderen | |
| ergriffen auf. | |
| Dass die KMT sich politisch als chinafreundlich positioniert, liegt auch | |
| daran, dass viele ihrer Anhänger*innen sich bis heute kulturell China | |
| zugehörig fühlen. Als sie während der KMT-Diktatur aufwuchsen, drehte sich | |
| ihr Geschichts- und Geografieunterricht nicht um Taiwan, sondern um dieses | |
| große, der KMT verloren gegangene Reich. So manche hängen noch immer dem | |
| Traumbild dieses Chinas nach. So ist die Wahl zwischen KMT und DPP nicht | |
| allein die Wahl zwischen zwei Parteien, es ist die Wahl zwischen zwei | |
| verschiedenen nationalen Identitäten. | |
| Die Atmosphäre auf der Wahlkampfveranstaltung ist derweil weiter heiter. | |
| Als das Getröte im Hintergrund einmal besonders laut wird, muss ein | |
| Anhänger kurz auflachen. „Taiwan ist eben eine Demokratie. So etwas würde | |
| man auf dem Festland nicht erleben.“ In seiner Stimme liegt Stolz. Dass | |
| eine freie demokratische Gesellschaft eine Errungenschaft ist, darauf | |
| können sich dann doch praktisch alle im Land einigen. | |
| Die Redner der KMT – es sind fast ausschließlich Männer – zeichnen dennoch | |
| ein düsteres Bild der politischen Zustände. Die Anschuldigungen gegenüber | |
| der DPP drehen sich um Korruption, um angebliche Kriegstreiberei, um einen | |
| vermeintlichen Sittenverfall. Der Vizepräsidentschaftskandidat, Jaw | |
| Shaw-kong, kritisiert die DPP dafür, dass sie die meisten in ihrer Amtszeit | |
| zum Tode verurteilten Straftäter noch nicht hingerichtet hat. Doch die das | |
| Echo aus der ihm lauschenden Menge fällt eher leise aus. Viele | |
| Taiwaner*innen sind gegen die Abschaffung der Todesstrafe, doch richtig | |
| wichtig scheint den meisten bei der Wahlkampfveranstaltung das Thema nicht | |
| zu sein. | |
| Die KMT liegt in den Umfragen für die Präsidentschaftswahl einige Prozent | |
| hinter der DPP zurück. In der Endphase des Wahlkampfs schlägt sie zunehmend | |
| konservative Töne an und setzt auf emotional polarisierende Themen. Ihre | |
| ältere Wählerbasis kann sie damit noch erreichen, doch große Teile der | |
| Gesellschaft schreckt sie so ab. | |
| Dann betritt Hou Yu-ih die Bühne. Hou spricht auf Taiwanisch, der lokalen | |
| Sprache, die die KMT während der Diktaturzeit noch aus der Öffentlichkeit | |
| verbannt hatte. Er verspricht, durch Dialog mit der Volksrepublik für | |
| Frieden zu sorgen. Er wolle die junge Generation davor bewahren, auf dem | |
| Schlachtfeld zu landen – und spricht damit vor allem deren Eltern und | |
| Großeltern an. Der DPP wirft er vor, China durch ihr aggressives Auftreten | |
| zu provozieren. | |
| Die DPP wehrt sich stets gegen derlei Vorwürfe. Schließlich fordere sie für | |
| Taiwan nur das Recht ein, sich selbstbewusst gegen die chinesische | |
| Bedrohung zu stellen. Während der Präsidentschaft Tsai Ing-wens stand die | |
| Mehrheit der Taiwaner*innen hinter dieser Position. Doch der jetzige | |
| Präsidentschaftskandidat William Lai hat trotz Vorsprungs eine deutlich | |
| geringere Unterstützung im Volk. Die DPP hat in diesem Wahlkampf ihre | |
| Rhetorik verändert. Sie spricht weniger offensiv davon, Taiwan gegenüber | |
| China zu verteidigen, und versucht stattdessen, sich als Stimme eines | |
| demokratischen taiwanischen Patriotismus zu präsentieren. | |
| Während Hou in Tainan darüber redet, wie er junge Menschen vor dem Krieg | |
| bewahren will, kurvt Pei Chun mit ihrem Roller kreuz und quer durch die | |
| Stadt. Sie ist 24 Jahre alt, hat in Taipeh Gastronomiemanagement studiert. | |
| Nach dem Studium ging sie zurück in ihre Heimat. Jetzt arbeitet sie als | |
| Lieferfahrerin. Von ihrem Vater musste sie sich dafür einiges anhören, doch | |
| sie schätzt die Freiheit, die der Job mit sich bringt. Sie kann sich ihre | |
| Arbeitszeiten aussuchen – Lieferfahrer*innen arbeiten in Taiwan auf | |
| selbstständiger Basis. | |
| Das typische Einstiegsgehalt für den ersten Job nach dem Studium liegt bei | |
| umgerechnet etwa 1.000 Euro. Daran hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten | |
| wenig geändert, bei stetig ansteigenden Preisen. Pei Chun entschied sich | |
| gegen diesen Weg. „Wieso soll ich jeden Tag im Büro schuften, wenn ich für | |
| das gleiche Geld Essen ausfahren kann?“ | |
| Den Wahlkampf verfolgt Pei Chun eher flüchtig. „Ich bin mir noch gar nicht | |
| sicher, ob ich wählen werde, und wenn ja, wen.“ Hou kommt für sie nicht | |
| infrage. Sie schwankt zwischen William Lai und Ko Wen-je, dem Kandidaten | |
| der erst 2019 gegründeten Taiwanischen Volkspartei. | |
| Ko verspricht Lösungen für soziale Probleme wie steigende Wohnungspreise | |
| und stagnierende Löhne, und er prangert mit populistischer Rhetorik an, | |
| dass DPP und KMT im Streit über China und Identitätsfragen keine Antworten | |
| auf all diese Probleme finden würden. Bei vielen jungen Menschen kommt er | |
| gut an. Die Generation nach der Sonnenblumenbewegung ist mit der DPP als | |
| Regierungspartei aufgewachsen. Mit der KMT kann sie wenig anfangen, doch | |
| gerade weil für sie Demokratie und die Zugehörigkeit zu Taiwan | |
| selbstverständlich sind, erwartet sie von der Regierung auch mehr als nur | |
| taiwanischen Nationalismus. | |
| Nicht nur die TPP kritisiert, dass Fragen sozialer Gerechtigkeit in | |
| Taiwans Politik in den Hintergrund treten. Roy Ngerng, ein Aktivist für | |
| Arbeitnehmer*innenrechte in Taiwan, macht dafür auch die | |
| Einflussnahme von Unternehmen auf die Politik verantwortlich: Die | |
| Parteienfinanzierung in Taiwan sei weitestgehend abhängig von | |
| Privatspenden. Unternehmen prägten auch die Vorstellungen in der | |
| Wirtschaftspolitik: „Die vorherrschende Haltung ist, dass man schlechte | |
| Arbeitsbedingungen aushalten sollte, damit die Unternehmen mehr Wohlstand | |
| generieren können.“ Identitätsfragen und die Bedrohung durch China seien | |
| natürlich wichtige Themen. „Doch die Parteien verstecken sich auch bewusst | |
| dahinter, weil sie umfassende soziale Reformen scheuen.“ | |
| Wu Rwei-ren ringt um die richtigen Worte, wenn man ihn auf den Umgang mit | |
| China anspricht. „Die Angst der Menschen ist real, die Bedrohung ist real, | |
| und dennoch werden die Leute müde. Die DPP merkt, dass die Menschen in | |
| einem demokratischen Land nicht ständig von einer externen Bedrohung hören | |
| wollen. Sie wollen mittels Wahlen über ihre eigene Zukunft bestimmen.“ Wu | |
| hofft, dass Taiwan eines Tages die Spaltung der nationalen Identität | |
| überwinden kann. „Dann könnte sich die taiwanische Politik normalisieren. | |
| Dann werden sich in Taiwan wie in anderen Nationalstaaten linke und rechte, | |
| progressive und konservative Parteien formieren.“ Doch zur Wahrheit gehöre | |
| auch, dass Taiwans Schicksal weiter durch die Volksrepublik bestimmt wird. | |
| Solange die Bedrohung durch China bestehen bleibt, bleibe die | |
| Identitätspolitik das beherrschende, polarisierende Thema. Dennoch sieht Wu | |
| Spielraum für politischen Wandel. „Die Sonnenblumenbewegung hat uns | |
| Hoffnung gegeben. Wir dachten, dass dies vielleicht eine Chance für den | |
| Aufstieg einer dritten Partei wäre.“ | |
| Die Parteien, die aus der Sonnenblumenbewegung entstanden, konnten sich | |
| bisher nicht etablieren. Miao Po-ya kann die Frustration in der Bevölkerung | |
| verstehen. „Wer heute mit der DPP nicht zufrieden ist und dennoch eine | |
| Partei wählen will, die für Taiwan einsteht, hat nur eine sehr begrenzte | |
| Wahl.“ In Kos Partei sieht sie nicht genügend fähige Kräfte, um Taiwans | |
| Regierung kompetent zu führen. Miao verteidigt einige der Errungenschaften | |
| der Präsidentschaft Tsai Ing-wens, etwa die Einführung der | |
| gleichgeschlechtlichen Ehe. Vor allem traut Miao nur der DPP zu, | |
| [2][Taiwans Autonomie gegenüber China zu behaupten] und das Land auf | |
| internationaler Ebene glaubwürdig zu vertreten. Doch es ist eine | |
| Unterstützung mangels besserer Alternativen. | |
| Im Wahlkampf bekommt auch Miao die politische Polarisierung zu spüren. In | |
| ihrem Wahlkreis tritt sie gegen einen Kandidaten der KMT an. In den letzten | |
| Tagen fährt er eine erbitterte Kampagne gegen ihre Haltung zur Todesstrafe. | |
| Taipeh ist eine Hochburg der KMT, erst Ende 2022 wurde der mutmaßliche | |
| Urenkel des ehemaligen Diktators Tschiang Kai-schek zum Bürgermeister | |
| gewählt. Doch Miao will bis zum letzten Tag um jede Stimme kämpfen. Danach | |
| kann sie hoffentlich wieder richtig schlafen. | |
| 12 Jan 2024 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Trans-Ministerin-ueber-Taiwan/!5651745 | |
| [2] /Chinas-neue-Westpolitik/!5973793 | |
| ## AUTOREN | |
| Leonardo Pape | |
| ## TAGS | |
| Präsidentschaftswahl Taiwan | |
| Taiwan | |
| China | |
| Taiwan | |
| Taiwan | |
| Präsidentschaftswahl Taiwan | |
| Präsidentschaftswahl Taiwan | |
| Präsidentschaftswahl Taiwan | |
| Wahlen | |
| Taiwan | |
| Südchinesisches Meer | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Volksabstimmung in Taiwan: Kein Ausstieg aus dem Atomausstieg | |
| In Taiwan scheiterte am Samstag ein Referendum zum Wiedereinstieg in die | |
| Atomkraft, wegen niedriger Wahlbeteiligung. Dennoch hat die Abstimmung | |
| Signalwirkung. | |
| Präsidentenwahl in Taiwan: China-Kritiker gewinnt die Wahl | |
| William Lai hat sich seinen Erfolg schwer erarbeitet. Der 64-Jährige, der | |
| als Konservativer gilt, ist für Peking eine Provokation. | |
| Wahlen in Taiwan: Wahlen, die Mut machen | |
| Taiwan hat einen neuen Präsidenten – der aber nicht durchregieren kann. Die | |
| Wahlen zeigen demokratische Reife – und sind ein Zeichen an China. | |
| Wahlen in Taiwan: Präsident ohne eigene Mehrheit | |
| Taiwans künftiger Präsident William Lai steht für Kontinuität im Umgang mit | |
| China. Doch seine Partei hat Unterstützung verloren. | |
| Wahlen in Taiwan: Peking-Kritiker Lai wird Präsident | |
| Taiwan wählt mit William Lai erneut einen Präsidenten, der Abstand zu China | |
| halten möchte. Der Peking gewogene Hou Yu-ih kriegt aber auch viele | |
| Stimmen. | |
| Wo 2024 gewählt wird: Das entscheidende Jahr | |
| Kommt Trump zurück? Bleibt Modi in Indien an der Macht? Rückt die EU nach | |
| rechts? 2024 geht fast die Hälfte der Weltbevölkerung wählen. Ein | |
| Überblick. | |
| Prepper in Taiwan: Gebrauchsanleitung für einen Krieg | |
| Was passiert, wenn China Taiwan angreift? Tobie Openshaw ist bis ins Detail | |
| vorbereitet auf jedes Szenario in einer sehr realen Bedrohungslage. | |
| Konflikt im Südchinesischen Meer: China setzt auf Recht der Stärke | |
| Mit Wasserwerfern geht Chinas Küstenwache gegen philippinische | |
| Versorgungsschiffe vor. Der Regionalkonflikt könnte außer Kontrolle | |
| geraten. |