| # taz.de -- Vorbereitung auf 8. Mai in Berlin: Russische Fahnen verboten | |
| > Mit einem Großaufgebot will die Berliner Polizei verhindern, dass es auf | |
| > den 50 Veranstaltungen am 8. und 9. Mai zu Auseinandersetzungen kommt. | |
| Bild: Am 8. Mai dürften auch viele Gegner Putin demonstrieren, so wie hier End… | |
| Berlin dpa | Mit einem Großaufgebot will die Berliner Polizei die | |
| [1][geplanten Demonstrationen und Gedenkveranstaltungen zum 77. Jahrestag] | |
| des Endes des Zweiten Weltkriegs begleiten. Insgesamt sollen dafür nach | |
| Angaben eines Sprechers rund 3.400 Polizistinnen und Polizisten an diesem | |
| Sonntag und Montag im Stadtgebiet unterwegs sein. | |
| Angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine wird eine „sehr | |
| sensible Gefährdungslage“ erwartet. Es gelte, ein würdevolles Gedenken an | |
| Gedenkstätten sowie Mahnmalen zu schützen – und zugleich eine | |
| „Instrumentalisierung des Gedenkens“ zu verhindern, teilte | |
| Polizeipräsidentin Barbara Slowik am Freitag mit. | |
| Der Senat nannte die Zahl von insgesamt mehr als 50 Demonstrationen und | |
| Gedenkveranstaltungen an beiden Tagen. Die Polizei werde gegen „jede Form | |
| der Unterstützung, Billigung, Verherrlichung oder gar Glorifizierung des | |
| Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine“ vorgehen, betonte Slowik. „Es | |
| gilt, Provokationen und Eskalationen zu verhindern“, sagte Innensenatorin | |
| Iris Spranger (SPD). Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel | |
| warnt der Verfassungsschutz vor möglichen Provokationen Russlands bei den | |
| Feierlichkeiten. | |
| Die russische Botschaft hält die konkreten Zeiten ihrer | |
| Gedenkveranstaltungen in Berlin zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa | |
| geheim. „Die genauen Termine und Orte machen wir leider aus | |
| Sicherheitsgründen nicht öffentlich“, teilte sie mit. Geplant seien „eine | |
| Reihe von Gedenkveranstaltungen der Russischen Botschaft in Deutschland“. | |
| Am Sonntag und Montag würden in Berlin Kränze und Blumen an den | |
| sowjetischen Ehrenmälern und Grabstätten toter Soldaten im Tiergarten, im | |
| Treptower Park und in Pankow niedergelegt. Zudem seien Besuche an den | |
| wichtigsten Gedenkstätten ehemaliger Konzentrationslager geplant. | |
| In früheren Jahren gab es an den beiden Tagen große öffentliche | |
| Gedenkveranstaltungen der Botschaft, an denen auch Berliner Politiker | |
| teilnahmen. In diesem Jahr wurden diese Auftritte abgesagt. Außer der | |
| russischen Botschaft stehen hinter manchen Veranstaltungen auch russische | |
| Initiativen. | |
| ## Ukrainische Initiativen planen anti-russische Kundgebungen | |
| Parallel sind in diesem Jahr anti-russische Gegenkundgebungen wegen des | |
| Krieges geplant, oft von ukrainischen Initiativen. Am Sonntagvormittag sind | |
| an den drei Sowjetischen Ehrenmälern russische Gedenkveranstaltungen | |
| angemeldet. Am Deutsch-Russischen Museum in Karlshorst demonstrieren | |
| „Mütter für den Frieden“. Nachmittags will eine Demonstration gegen den | |
| Krieg durch das Regierungsviertel ziehen. Am Montag, der in Russland der | |
| Feiertag zum Kriegsende ist, geht es weiter mit russischen | |
| Gedenkveranstaltungen – erneut an den Ehrenmählern sowie | |
| Gegen-Demonstrationen. | |
| Die Polizei hat zahlreiche Auflagen für 15 Gedenkstätten und Mahnmale | |
| erlassen. Dazu gehört etwa, dass auf dem jeweiligen Gelände oder in der | |
| Nähe weder russische noch ukrainische Fahnen gezeigt werden dürfen. Ebenso | |
| sind Uniformen oder Uniformteile – auch in abgewandelten Formen – sowie | |
| Marsch- oder Militärlieder verboten. | |
| Untersagt ist außerdem das Z-Symbol. Der Buchstabe wird von Befürwortern | |
| des Krieges genutzt und steht für „za pobedu“ („Für den Sieg“). Ausge… | |
| von den Regelungen sind nach Polizeiangaben jedoch Veteraninnen und | |
| Veteranen des Zweiten Weltkrieges, Diplomaten sowie Vertreter und | |
| Delegationen von Staaten. | |
| Das Verwaltungsgericht Berlin hatte kürzlich Einschränkungen für | |
| pro-russische Demonstrationen für zulässig erklärt. Zuvor hatte Anfang | |
| April ein pro-russischer Autokorso in Berlin Empörung ausgelöst: Rund 400 | |
| Fahrzeuge waren mit russischen Fahnen durch die Stadt gefahren. Am selben | |
| Tag war die Tötung von Zivilisten in der ukrainischen Stadt Butscha ans | |
| Licht gekommen. | |
| 6 May 2022 | |
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