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# taz.de -- „Vogue“ in der Ukraine: Glamour im Terror
> „Der Weg der Unverwüstlichen“ lautet der Titel der wieder erscheinenden
> „Vogue“ Ukraine. Abgebildet wird nicht zuletzt der Freiheitskampf des
> Landes.
Bild: „Diese Ausgabe widmen wir allen Ukrainer*innen“, heißt es im Editori…
[1][Glanz und Glamour] in Zeiten von Massengräbern, zerbomten Städten und
deportierten Kindern – geht das zusammen? Offensichtlich ja. Seit dem
vergangenen Wochenende ist die ukrainische Ausgabe der [2][Vogue (Vogue
UA)] wieder gedruckt am Start – zum ersten Mal seit dem Beginn von
Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine.
„Der Weg der Unverwüstlichen“ lautet der Titel des Heftes.
Protagonist*innen seien diejenigen, die „retten, operieren, Feuer nach
einem Angriff löschen, in Zügen arbeiten, aber auch Bücher schreiben,
Konzerte geben – um Spenden für diejenigen zu sammeln, die schützen,
retten, heilen. Diese Ausgabe widmen wir allen Ukrainer*innen und
unserem gemeinsamen Weg zum Sieg“, heißt es in einem Editorial der
Redaktion.
Die hat keine Mühen gescheut. So gehören zu den 50, zumeist interviewten,
Persönlichkeiten in der Ausgabe etwa die First Lady Elena Selenskaja,
Außenminister Dmitri Kuleba, aber auch die Menschenrechtlerin und
Vorsitzende der Nichtregierungsorganisation „Zentrum für bürgerliche
Freiheiten“ (CCL, 2022 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet) Olexandra
Matwijtschuk sowie der Fußballer Andrej Schewtschenko.
Auch zwei Nachrufe sind in dem Magazin zu finden: Einer handelt von Maksym
Lewin – ukrainischer Fotograf und Dokumentarfilmer, der am 1. April 2022 in
der Nähe von Kyjiw tot aufgefunden wurde – mutmaßlich erschossen von
russischen Soldaten. Gegenstand einiger Beiträge sind überdies Städte, wie
das Wohnviertel Serwernaja Saltikwa im ostukrainischen Charkiw. Es wurde
während des Krieges durch russische Angriff zu 70 Prozent zerstört.
## Erstmal praktische Probleme
Wladimir Putins sogenannte Spezialoperation bestimmt die Berichterstattung
der ukrainischen Vogue auf ihrer Webseite und in den sozialen Netzwerken
seit dem 24. Februar 2022. So habe sich die Redaktion in den ersten sechs
Monaten vor allem auf praktische Inhalte, wie Stromausfälle, sowie
Kulturelles konzentriert, ist dem Forbes Ukraine zu entnehmen.
Doch nicht nur inhaltlich musste bzw. muss sich die Vogue UA neu erfinden.
Bis zum vergangenen Juli gehörte sie zu der Media Groupe Ukraine, die
ihrerseits ein Teil der ukrainischen Beteiligungsgesellschaft SCM unter
Kontrolle des Magnaten und reichsten Mannes der Ukraine, Rinat Achmetow,
war.
Als Reaktion auf das Inkrafttreten des „Anti-Oligarchensetzes“ überließ
Achmetow die Lizenzen aller Medien der Media Groupe Ukraine dem Staat. Der
Redaktion gelang es mit dem internationalen Herausgeber der Vogue, Condé
Nast, zur Frage der Lizenzen ins Geschäft zu kommen. Die Arbeit konnte
fortgesetzt werden, wenn auch unter erschwerten Bedingungen.
Man komme gerade so über die Runden, sagte die Herausgeberin der Vogue UA,
Julia Kostetskaja, Forbes Ukraine. Finanziell gehe es ums Überleben. Seit
Kriegsbeginn seien internationale Anzeigenkunden, vorher eine
Haupteinnahmequelle, fast komplett weggebrochen.
Wohl auch aus diesem Grund sind maximal vier gedruckte Ausgaben im Jahr
geplant. Jetzt hofft die Redaktion darauf, dass die „Heldengeschichten“
ihrer ersten „Kriegsausgabe“ auch Vogue-Leser*innen in anderen Ländern
erreichen. Deshalb soll ein Großteil der Interviews auch demnächst
übersetzt auf der Webseite verfügbar sein.
21 Apr 2023
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[2] https://vogue.ua/
## AUTOREN
Barbara Oertel
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