| # taz.de -- Videogipfel zum Brexit: Auf „Momentum“-Suche | |
| > Man wolle sich so schnell wie möglich auf die „Prinzipien“ einigen, | |
| > erklären Brüssel und London. Sie sind also noch sehr weit voneinander | |
| > entfernt. | |
| Bild: Videogipfel zum Brexit: „konstruktiven Gespräche“? | |
| Brüssel taz | Die EU und Großbritannien wollen die festgefahrenen Gespräche | |
| über ein Freihandelsabkommen intensivieren. Man wolle den Juli nutzen, um | |
| ein „neues Momentum“ zu schaffen, erklärten Kommissionspräsidentin Ursula | |
| von der Leyen und Premier Boris Johnson [1][nach einem Videogipfel am | |
| Montagnachmittag]. | |
| In den vergangenen vier Verhandlungsrunden waren [2][beide Seiten kaum | |
| vorangekommen]. Sowohl London als auch Brüssel haben vor einem „No Deal“ | |
| gewarnt und sich gegenseitig die Verantwortung in die Schuhe geschoben. | |
| Dennoch sprechen von der Leyen und Johnson nun von „konstruktiven | |
| Gesprächen“ und danken ihren Verhandlungsführern. Im Sommer wollen sie nun | |
| aber kräftig aufs Tempo drücken. Man wolle sich so schnell wie möglich auf | |
| die „Prinzipien“ einigen, die einer Einigung zugrunde liegen sollen, heißt | |
| es in der Erklärung. Indirekt räumen beide Seiten damit ein, dass sie noch | |
| sehr weit voneinander entfernt sind. | |
| Bisher hatte die EU-Seite stets darauf bestanden, die im Herbst 2019 | |
| beschlossene „Politische Erklärung“ zur Grundlage eines | |
| Freihandelsabkommens zu machen. Johnson will nun jedoch offenbar davon | |
| abweichen. Zuletzt hatte das Europaparlament für diesen Fall mit einem Veto | |
| gedroht. | |
| ## Höherer Beitrag für Deutschland wegen Brexit | |
| Für Verwunderung sorgte unterdessen ein Bericht der „Welt“, wonach | |
| Deutschland künftig 13 Milliarden Euro jährlich mehr an die EU zahlen soll. | |
| Das wäre ein Plus von 42 Prozent gegenüber der derzeit gezahlten Summe – | |
| und vor allem auf den Brexit zurückzuführen. | |
| Die Zahl sei nicht neu, sagte ein EU-Diplomat in Brüssel. Allerdings werde | |
| die Debatte über das künftige EU-Budget erst am Freitag beginnen, bei einem | |
| Videogipfel der Staats- und Regierungschefs. Mit Entscheidungen wird nicht | |
| vor Juli gerechnet – erst dann gibt es verlässliche Zahlen. | |
| Zudem dürfte Deutschland von einem neuen Beitragsrabatt profitieren, so | |
| dass der Mehrbetrag am Ende niedriger ausfallen könnte. Dies hat die | |
| EU-Kommission bereits angedeutet, um eine Einigung auf den neuen | |
| „mittelfristigen Finanzrahmen“ zu erleichtern. | |
| 15 Jun 2020 | |
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| ## AUTOREN | |
| Eric Bonse | |
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