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# taz.de -- Studie zu E-Scootern: Chaos auf dem Bürgersteig
> Der Fachverband Fuss e.V. stellt eine neue Studie zu E-Scootern vor.
> Demnach sei die Störung der Mobilität größer als der Gewinn.
Bild: Laut Studie wird im Durchschnitt alle 100 Meter ein E-Scooter, E-Fahrrad,…
Berlin taz | Vor fünf Jahren startete in Berlin der E-Scooter-Verleih.
„Seitdem herrscht Chaos“, sagt Roland Stimpel von Fuss e. V., der
Interessenvertretung der Fußgänger. Am Dienstag stellte er eine neue Studie
zum Thema vor, Titel: „Gestörte Mobilität“. Seit 2022 untersucht der Vere…
jährlich in den drei Gebieten Mitte, Schöneberg und Alt-Tempelhof, wie
viele Störungen, Gefährdungen, Rechts- und Regelbrüche durch E-Scooter,
Fahrräder und E-Mopeds von Sharing-Anbietern verursacht werden.
Das Ergebnis: „[1][Die Mobilitätsstörung ist groß]. Wesentlich größer als
der Mobilitätsgewinn“, so Stimpel. Die Scooter machten nur einen
unbedeutenden Mobilitätsanteil aus: Mit den Vehikeln werden nur rund 0,3
Prozent aller Wege zurückgelegt. Auf einen Sharing-E-Scooter-Trip kommen
etwa 168 Fußwege, jeweils rund 55 Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln
und Autos und 37 mit dem Fahrrad.
„Doch die Auswirkungen auf den öffentlichen Verkehr und Fußgänger sind
gravierend“, sagt Stimpel. Dort, wo es wie in Tempelhof und Schöneberg
keine festen Stationen gibt, standen oder lagen 72 Prozent der Fahrzeuge
behindernd, rechts- oder regelwidrig herum. Eine Hochrechnung auf die
Gesamtstadt ergibt über 30.000 zeitgleich störend abgestellte Fahrzeuge.
[2][Etwa alle 100 Meter steht im Durchschnitt eins im Weg.]
Besonders betroffen davon sind blinde und sehbehinderte Menschen. „Jeder
E-Roller auf dem Gehweg ist für sie eine massive Gefährdung und
Beeinträchtigung ihrer Mobilität“, so Stimpel. Sie griffen daher vermehrt
auf Taxifahrten zurück. Dadurch werde auch die positive Ökobilanz der
E-Scooter konterkariert.
## Verein fordert Abstellstationen
Stimpels Fazit: „Das Einzige, das das E-Scooter-Chaos beenden kann, sind
Abstellstationen.“ Die Ergebnisse zeigen, dass der Anteil der störend
abgestellten Fahrzeuge an Orten, in denen wie im Untersuchungsgebiet Mitte
in den vergangenen zwei Jahren ein flächendeckendes Stationsnetz geschaffen
wurde, drastisch auf unter 10 Prozent sank.
Fuss e. V. fordert daher, dass die Betreiber für mindestens 20 Prozent
ihrer Flotte feste Stationen einrichten sollen. Diese Auflage müsse in den
im [3][April in Kraft tretenden neuen Sondernutzungsgenehmigungen für
Verleiher] enthalten sein. Auch sollten Stellflächen auf dem Fahrbahnrand
eingerichtet werden, sodass sie den Gehweg nicht einengen. Finanziert
werden sollen sie von den Verleihern, nicht – wie bislang – mit
öffentlichen Mitteln.
Von Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) erwartet Stimpel ein klares Nein zu
den Plänen des Bundes, wenn sie ihre am Montag gestartete Kampagne gegen
Aggression im Straßenverkehr ernst nehme. Geht es nach den Plänen von
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), soll das E-Scooter-Fahren
künftig auch auf vielen Gehwegen legal sein.
1 Oct 2024
## LINKS
[1] /E-Scooter-kriegen-neue-Vorschriften/!6023821
[2] /E-Scooter-Plage/!5961842
[3] /Streit-um-E-Scooter-in-Berlin/!5869670
## AUTOREN
Lilly Schröder
## TAGS
E-Scooter
Mobilitätswende
Elektromobilität
Volker Wissing
E-Scooter
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