| # taz.de -- Streit bei der Charité-Tochter CFM: Spaltung statt Verhandlung | |
| > Im Tarifstreit bei der Charité-Tochter CFM bricht das Management die | |
| > Verhandlungen ab. Die Gewerkschaft Verdi sieht darin eine | |
| > Verhinderungstaktik. | |
| Bild: Bei der CFM gibt es ungleiche Bezahlung, trotz gleicher Arbeit | |
| Berlin taz | Die eigentlich für Donnerstag anberaumte Verhandlungsrunde in | |
| der Tarifauseinandersetzung zwischen der Charité-Tochter CFM und der | |
| Gewerkschaft Verdi ist geplatzt. Die Geschäftsführung der [1][Charité | |
| Facility Management GmbH] hatte den Termin am Mittwoch überraschend | |
| abgesagt. Zur Begründung hieß es, dass Verdi den seit Wochen laufenden | |
| Streik bei der CFM auch während der Verhandlungen fortsetze und weiterhin | |
| an Maximalforderungen festhalte. Als da wäre: die Bezahlung nach dem | |
| Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD), also gleicher Lohn für | |
| gleiche Arbeit an der Charité. | |
| Verdi-Verhandlungsführerin Gisela Neunhöffer nennt die Gründe vorgeschoben. | |
| „Vielmehr versucht die CFM-Geschäftsführung nach den zahlreichen positiven | |
| Signalen von Seiten des Berliner Senats als Eigentümer der Charité, | |
| konstruktive Verhandlungen zu verhindern“, sagt sie. Sowohl Senatschef Kai | |
| Wegner (CDU) als auch Gesundheitsstaatssekretärin Ellen Haußdörfer (SPD) | |
| hatten sich zuletzt zu einer Angleichung an den TVöD für die | |
| CFM-Beschäftigten bekannt. Wegner hatte in diesem Zusammenhang ein | |
| Stufenmodell vorgeschlagen. „Wir sind zu den Einzelheiten und der | |
| Ausgestaltung dieses Stufenplans jederzeit verhandlungsbereit“, sagt | |
| Neunhöffer. | |
| Schon vor der aktuellen Eskalation hatte Verdi kritisiert, dass CFM über | |
| zwei Wochen keinen Verhandlungstermin vereinbaren wollte und damit den | |
| Streik unnötig verlängere. In einem Schreiben an die Beschäftigten | |
| argumentiert die Geschäftsführung wiederum: „Wir hatten angeboten, die | |
| gesamte erste Maiwoche zu verhandeln, wenn der Streik im Sinne einer | |
| konstruktiven Verhandlungsatmosphäre unterbrochen wird.“ Dieses Angebot sei | |
| abgelehnt, der Streik fortgeführt worden. | |
| ## Spaltungsversuche der Geschäftsführung? | |
| Zudem kritisiert die Geschäftsführung, dass Verdi auch für diesen | |
| Donnerstag gezielt Streikaktivitäten vor Ort organisiert habe. „Dies | |
| ermöglicht keinen konstruktiven Gesprächsrahmen und lässt uns an der | |
| Ernsthaftigkeit des Dialogangebots zweifeln“, so die Arbeitgeberseite. | |
| Adressiert werden in dem Brief auch und vor allem jene CFM-Angestellten, | |
| die sich nicht am Streik beteiligen. So heißt es hier: „Wir sehen, mit | |
| welch großer Kraftanstrengung es für so viele von euch verbunden ist, trotz | |
| Streikmaßnahmen viele wichtige Leistungen weiterhin zu erbringen.“ Da die | |
| Verhandlungen nun länger dauern würden, hätten sie sich entschieden, den | |
| Beschäftigten mit der Mai-Abrechnung eine freiwillige Einmalzahlung in Höhe | |
| von 250 Euro brutto auszuzahlen. Böse Zungen sprechen von einem billigen | |
| Spaltungsversuch. | |
| Für Neunhöffer ist das ein „hilfloser Versuch“, die Bezahlung nach TVöD | |
| weiter abzublocken, „statt sich endlich auf die Beschäftigten zuzubewegen“. | |
| Sie wirft der CFM ihrerseits vor, ihre Maximalforderung durchdrücken „und | |
| die [2][Zwei-Klassen-Gesellschaft an der CFM] dauerhaft zementieren“ zu | |
| wollen. Zudem sei die Verhandlungsabsage nicht nur ein Affront gegen die | |
| Beschäftigten, sondern stelle, so Neunhöffer, auch die Autorität des | |
| Regierenden Bürgermeisters infrage. | |
| 15 May 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Martin Höfig | |
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