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# taz.de -- Schüsse auf Jugendlichen in Thessaloniki: Proteste nach Polizeigew…
> Nach Polizeischüssen auf einen Jugendlichen ist es im griechischen
> Thessaloniki zu gewaltsamen Protesten gekommen. Mehr als 1.500 Menschen
> nahmen teil.
Bild: Demonstration in Athen zum Jahrestag der Erschießung von Alexis Grigorop…
Thessaloniki ap/dpa | Die Behörden sind in erhöhter Alarmbereitschaft,
nachdem an diesem Montag ein Polizist einen 16-jährigen Roma bei einer
Verfolgungsjagd in Thessaloniki schwer verletzt hat.
Mehr als 1.500 Menschen beteiligten sich am Montagabend an einer
Demonstration im Norden des Landes, die von linken und anarchistischen
Gruppen organisiert wurde. Einige warfen Schaufensterscheiben ein und
schleuderten Molotowcocktails auf Polizisten. Sechs Menschen wurden
festgenommen.
In Athen nahmen am Montagabend mehrere Hundert Menschen an einem
friedlichen Protestmarsch teil. Am Dienstag, am Jahrestag der Erschießung
des Jugendlichen Grigoropoulos laufen bereits große Demonstrationen in
Athen und Thessaloniki. Für den Spätabend rechnet die Polizei mit möglichen
Ausschreitungen im anarchistischen Viertel der griechischen Hauptstadt.
Am Dienstagvormittag ist der Polizist, der am Montag einen
Roma-Jugendlichen mit einem Kopfschuss schwer verletzt hatte, vor Gericht
erschienen. Dem 34-Jährigen werden möglicherweise versuchter Totschlag und
das widerrechtliche Abfeuern seiner Waffe vorgeworfen. Er beantragte mehr
Zeit für die Vorbereitung seiner Verteidigung, was ihm auch gewährt wurde.
Am Freitag sollte er wieder vor Gericht stehen.
## Aktivisten werfen der Polizei vor, Roma zu diskriminieren
Die Schüsse fielen am Montag nach Polizeiangaben, als die Beamten einen
16-Jährigen verfolgten, der ein Auto betankt und dann ohne zu zahlen
geflohen war. Der Beamte schoss zweimal, um den Verdächtigen daran zu
hindern, das Motorrad zu rammen, auf dem er als Beifahrer saß. Der Polizist
wurde festgenommen und vom Dienst suspendiert.
Mitglieder der Roma-Gemeinde in Griechenland und Menschenrechtsaktivisten
werfen den Behörden immer wieder vor, Roma zu diskriminieren. Mehrere
Roma-Angehörige wurden in den vergangenen Jahren bei Konfrontationen mit
der Polizei erschossen oder verletzt, weil sie versucht haben sollen, sich
einer Festnahme zu entziehen.
Ausgerechnet an diesem Dienstag jährt sich zum 14. Mal die Erschießung des
damals [1][15-jährigen Alexandros Grigoropoulos]. Der Jugendliche war 2008
bei einem Polizeieinsatz getötet worden, der verantwortliche Polizist wurde
später wegen Mordes verurteilt. Seither gibt es am 6. Dezember jedes Jahr
Demos gegen Polizeigewalt. Dabei [2][kommt es häufig zu
Auseinandersetzungen], Autonome werfen Steine und Brandsätze, die Polizei
reagiert mit Tränengas.
6 Dec 2022
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