| # taz.de -- Rückgang der Rüstungsexporte: Waffen für 4,62 Milliarden Euro | |
| > Im dritten Jahr in Folge sind die deutschen Rüstungsexporte auch 2018 | |
| > zurückgegangen. Allerdings ist Saudi-Arabien noch immer viertgrößter | |
| > Kunde. | |
| Bild: Exportschlager: der Panzer „Leopard 2A7“ | |
| Berlin dpa | Bei den deutschen Rüstungsexporten zeichnet sich in diesem | |
| Jahr ein deutlicher Rückgang ab. Bis zum 13. Dezember wurden nach Angaben | |
| des Bundeswirtschaftsministeriums Ausfuhren von Waffen und anderen | |
| Rüstungsgütern im Wert von 4,62 Milliarden Euro genehmigt. Im gesamten | |
| Vorjahr waren es 6,24 Milliarden Euro. Der Umfang der genehmigten Exporte | |
| dürfte damit 2018 zum dritten Mal in Folge schrumpfen. Ein Wachstum gab es | |
| zuletzt 2015, damals auf einen Rekordwert von 7,86 Milliarden Euro. | |
| Nach einer Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage des | |
| Grünen-Abgeordneten Omid Nouripour war Saudi-Arabien trotz Beteiligung am | |
| Jemen-Krieg mit Geschäften im Umfang von 416 Millionen Euro viertgrößter | |
| Kunde deutscher Waffenschmieden nach Algerien (802 Millionen Euro), den USA | |
| (506 Millionen Euro) und Australien (432 Millionen Euro). | |
| Erst im Zuge der Affäre um die [1][Tötung des regierungskritischen | |
| Journalisten Jamal Khashoggi] im saudischen Generalkonsulat in Istanbul | |
| wurde im November ein [2][kompletter Exportstopp] gegen das Königreich | |
| verhängt. Eigentlich hatte die Bundesregierung schon im März im | |
| Koalitionsvertrag beschlossen, keine Rüstungsgüter mehr an Länder zu | |
| liefern, die „unmittelbar“ am Jemen-Krieg beteiligt sind. Für bereits | |
| erteilte Vorgenehmigungen wurde allerdings eine Ausnahme gemacht. | |
| Saudi-Arabien führt eine Kriegsallianz von neun Ländern an, die im Jemen | |
| gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen kämpft. | |
| Friedensverhandlungen in Stockholm haben zuletzt aber Hoffnung auf ein Ende | |
| des Krieges gemacht. | |
| Der Grünen-Außenpolitiker Nouripour kritisierte, dass die Bundesregierung | |
| weiterhin in großem Umfang Ausfuhren an autoritäre Staaten und in | |
| Spannungsgebiete genehmigt habe. „Trotz der Ankündigungen im | |
| Koalitionsvertrag ist die Bilanz der Exportgenehmigungen für dieses Jahr | |
| verheerend“, sagte er. | |
| 28 Dec 2018 | |
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