# taz.de -- Rettungsschiffe von deutschen NGOs: Salvini will Einfahrt in Häfen… | |
> Italiens Innenminister Matteo Salvini verschärft nochmal den Ton in der | |
> Flüchtlingsdebatte. Er will zwei privaten Seenotrettern untersagen, | |
> Italiens Küste anzusteuern. | |
Bild: Von Salvini nicht geliebt: das Rettungschiff „Seefuchs“ | |
ROM dpa/epd | Italiens Innenminister Matteo Salvini will zwei | |
Rettungsschiffen deutscher Helfer die Einfahrt in italienische Häfen | |
verweigern. Das Verbot gelte für zwei unter niederländischer Flagge | |
operierende Schiffe, schrieb Salvini am Samstag auf Facebook. Die Schiffe | |
„Seefuchs“ und „Lifeline“ werden von den deutschen | |
Nichtregierungsorganisationen Sea-Eye und Mission Lifeline genutzt. | |
„Diese Leute sollten wissen, dass Italien nicht länger diesem illegalen | |
Einwanderungsgeschäft Beihilfe leisten will, also werden sie sich andere | |
(nicht-italienische) Häfen zum Ansteuern suchen müssen.“ Die beiden NGOs | |
hätten ihre Schiffe in der Nähe der libyschen Küste stationiert, um viele | |
Menschen aufzunehmen, die auf See von Menschenschmugglern ausgesetzt worden | |
seien, schrieb Salvini weiter. | |
Salvini will vor allem gegen private Seenotretter vorgehen. Die neue | |
italienische Regierung aus Fünf-Sterne-Bewegung und fremdenfeindlicher Lega | |
hatte dem Rettungsschiff „Aquarius“ von der Hilfsorganisation SOS | |
Méditerranée keine Erlaubnis gegeben, mit mehr als 600 Migranten in einen | |
italienischen Hafen einzufahren. Das Schiff ist nun unterwegs ins 1.500 | |
Kilometer entfernte Spanien und soll am Sonntag im Hafen von Valencia | |
eintreffen. | |
Eine Lösung zeichnet sich für rund 40 von der US-Marine aus dem Mittelmeer | |
gerettete Flüchtlinge ab: Diese Menschen dürften nach tagelangem Warten | |
nach Italien, meldete die Internationale Organisation für Migration (IOM). | |
Schiffe der italienischen Küstenwache übernähmen die Flüchtlinge, um sie an | |
die Küste zu bringen, twitterte IOM-Sprecher Flavio Di Giacomo am | |
Freitagabend. | |
Die 41 Flüchtlinge waren am Dienstag von der Besatzung des US-Kriegsschiffs | |
„Trenton“ vor der libyschen Küste aus dem Meer gezogen worden. Die | |
Amerikaner riefen das Seenotrettungsschiff „Sea-Watch 3“ zu Hilfe, das die | |
Geretteten übernehmen und an Land bringen wollte, dafür aber kein grünes | |
Licht der zuständigen Rettungsleitstellen in Europa bekam. Auch die | |
„Trenton“ musste seitdem auf die Einfahrt in einen sicheren Hafen warten. | |
Bei dem Unglück wurden nach Angaben der Organisation Sea-Watch zwölf | |
Leichen geborgen, vermutlich ertranken aber viel mehr Flüchtlinge. | |
16 Jun 2018 | |
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