| # taz.de -- Pokalhalbfinale der Frauen: Kalte Schulter der Bosse | |
| > Die Bayern-Chefs sind zum Pokalhalbfinale der Münchnerinnen gegen | |
| > Hoffenheim nicht aufgetaucht. Zum Fußball der Frauen kommt man zur | |
| > Titelgratulation. | |
| Bild: Unzufrieden mit der Abwesenheit der Bosse: Giulia Gwinn | |
| Giulia Gwinn war nicht amüsiert. Die DFB-Kapitänin, die dem FC Bayern beim | |
| Pokalhalbfinalsieg gegen die TSG Hoffenheim (3:2) verletzt fehlte, merkte | |
| an, dass sie die Abwesenheit der Bayern-Bosse „sehr, sehr schade“ finde. | |
| Ein Pokalhalbfinale sei „eigentlich etwas, wo man sich Präsenz erhofft“. | |
| Und: „Ich hoffe, dass sie es zumindest im Fernsehen verfolgen.“ Im | |
| höflichen deutschen Frauenfußball ist das Codesprache für: What the fuck | |
| stimmt bei euch nicht? | |
| Wieder einmal hatten die Bayern-Bosse ihrer Frauensparte am Samstage | |
| [1][irritierend die kalte Schulter gezeigt]: Nicht nur, dass die wohl | |
| kommenden Meisterinnen und Pokalsiegerinnen wie üblich im playmobilgroßen | |
| Campus kicken mussten. Sportvorstand [2][Max Eberl] und Sportdirektor | |
| Christoph Freund blieben der Veranstaltung gleich ganz fern. Obwohl alles | |
| bereitet war, weil die Männer wegen der Länderspielpause nicht parallel | |
| antraten. | |
| Nun ist kicken ohne Bosse ja eigentlich schöner als mit. Im | |
| durchrationalisierten Frauenfußball ist das wohl vergessen. Aber es bleibt | |
| eine eigenwillige Hierarchie, wonach Klubbosse sich zu jedem Grottenkick | |
| der ersten Mannschaft der Männer setzen, aber zu den Frauen hauptsächlich | |
| kommen, wenn ein Titel zum Händeschütteln verpflichtet oder die Männer | |
| spielfrei haben – und die meisten Fans das für logisch halten. | |
| Gleichberechtigung bleibt im Fußball urkapitalistisch definiert: Gleich | |
| beachtet wird, wer gleich viel Kohle bringt. Was natürlich [3][gewisse | |
| Mühen voraussetzen würde]. Die Bayern-Bosse wirken unschlüssig, ob es bei | |
| den Frauen „Forever Number One“ heißen soll oder lieber ein bisschen | |
| national „Number One“, und dann schau mer mal. | |
| Das mit der nationalen number one klappte diesmal so gerade in einem wilden | |
| Spiel gegen die TSG Hoffenheim, die erst 2:0 in Führung lag und dann doch | |
| noch mit 2:3 verlor. Geprägt war das Pokalhalbfinale von Aussetzern auf | |
| beiden Seiten: Sydney Lohmann leitete mit einem desaströsen Rückpass | |
| unfreiwillig das 0:2 ein; auf der anderen Seite revanchierte sich | |
| Hoffenheims Ersatztorhüterin Laura Dick, die völlig unnötig fast bist zur | |
| Mittellinie aus dem Kasten kam und mit einem bösen Patzer das 2:3 | |
| verursachte. Den erneut nicht überzeugenden Münchnerinnen bescherte das das | |
| Finale – wo sich Bosse blicken lassen. | |
| 23 Mar 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Alina Schwermer | |
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