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# taz.de -- Vorentscheidung in der Frauen-Bundesliga: Fußballerische Unterschi…
> Der FC Bayern profitiert auf dem Weg zum Titel von einer
> Fehlentscheidung. Wo bleibt eigentlich die Aufregung darüber?
Bild: Jubel über ein Abseitstor: Bayerin Klara Bühl lässt sich von ihren Kol…
Das war’s wohl. Nach dem 3:0 bei Eintracht Frankfurt ist dem FC Bayern
München die Meisterschaft wohl nicht mehr zu nehmen. Die
Tabellenführerinnen haben ihre Verfolgerinnen in die Schranken gewiesen.
Über 30.000 Leute waren ins Waldstadion gekommen und hatten damit der
Eintracht einen neuen Zuschauerrekord beschert. Die meisten von ihnen zogen
reichlich enttäuscht wieder von dannen.
Vielleicht haben sie noch darüber diskutiert, wie das 2:0 der Bayerinnen
zustande gekommen ist. Wer das Spiel im Fernsehen gesehen hat, der wusste,
dass das Tor von Klara Bühl wegen Abseits eigentlich nicht hätte gelten
dürfen. Weil es in der Bundesliga der Frauen keinen Videobeweis gibt,
musste das Schiedsrichterinnenteam auf dem Platz ohne technische Hilfe
entscheiden.
Weil sich Linienrichterin und Schiedsrichterin nicht einig waren, dauerte
das so lange wie eine handelübliche Videoüberprüfung im Männerfußball. Am
Ende entschied sich Karoline Wacker dafür, das Tor zu geben. Das Spiel war
vorentschieden, ebenso wie die Meisterschaft – durch eine Fehlentscheidung.
## Zweiklassensport Fußball
Das kann schon mal passieren. Es sollen schon WM-Finals durch falsche
Elfmeterpfiffe entschieden worden sein. Es war aber eine Fehlentscheidung,
die es im Männerbereich so nicht gegeben hätte. [1][Da gibt es den VAR].
Den kann man aus fußballnostalgischer Sicht falsch finden oder daran
glauben, dass der Fußball durch technologische Hilfsmittel gerechter wird.
Dass bei den Frauen das Spiel aber anders geleitet wird als bei den
Männern, das geht eigentlich gar nicht. Und das ist ja das Hauptproblem der
Einführung des Videobeweises. Er hat aus dem einfachen Spiel, das überall
nach gleichen Regeln gespielt werden kann, einen Zweiklassensport gemacht.
Der teure VAR ist reserviert für die Oberschicht des Fußballs. Und zu der
gehört die vom Deutschen Fußball-Bund höchtverbandlich organisierte
Frauenbundesliga offensichtlich nicht.
Dass die Aufregung darüber sich in so engen Grenzen hält, liegt an der
andauernden Verniedlichung des Frauenfußballs. Da freut man sich brav über
[2][ein gut besetztes Großstadion], ohne sich so richtig dafür zu
interessieren, [3][was da eigentlich auf dem Platz passiert].
Ach übrigens: Glückwunsch schon mal an die Bayerinnen zur Meisterschaft!
13 Apr 2025
## LINKS
[1] /Fans-und-VAR/!6070106
[2] /Pokalhalbfinale-der-Frauen/!6077982
[3] /Stagnation-im-Frauenklubfussball/!6074407
## AUTOREN
Andreas Rüttenauer
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Fußball
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