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# taz.de -- FC Bayern und die Meisterschaft: Die Trägheit frisst den Monopolis…
> Die Bayern sind Meister, beinahe jedenfalls. Dieser Titel für die
> wackelnden Münchner sagt mehr über die Qualität der Liga als über die des
> Klubs.
Bild: Noch feiern nur die Bayern-Fans: Anhängerschaft mit Schale beim Spiel ge…
Es hat am Samstagabend dann doch noch nicht gereicht für den offiziellen
Jubel der Münchner Herren. Die Bayern spielten mittelmäßig, wie so oft,
waren in der Defensive viel zu leicht zu überrumpeln, wie so oft, und
fingen beim 3:3 in Leipzig noch ein spätes Gegentor – wie so oft.
Aber natürlich werden sie bald Meister sein, vielleicht schon, wenn diese
Zeilen noch taufrisch sind. Es ist ein Titel, der mehr über die Bundesliga
sagt als über die Bayern selbst. Wie freundlich man diesem wankenden FC
Bayern über die Saison Spalier gestanden hat, zeigt vor allem eines: wie
wenig konkurrenzfähig die obere Hälfte der Liga ist.
Immerhin sieben Unentschieden und zwei Niederlagen haben sich die Bayern
geleistet; sie hatten große Mühe auch gegen die starken Kleinen wie Bochum,
Kiel und St. Pauli. Doch Leverkusen [1][war noch unkonstanter], und sonst
gibt es derzeit kein Spitzenteam. In Dortmund und Leipzig wird zu viel Geld
verbrannt, und die sozialen Aufsteiger aus Frankfurt oder Freiburg dürften
sich manchmal selbst die Augen reiben über diese Höhen – sie sind auch ein
Symptom der Schwäche der Liga.
## Deutscher Fußball oft zu ausrechenbar
Dieses Dilemma hat natürlich auch der FC Bayern selbst verursacht. Der
Monopolist frisst alle, und die intellektuelle Trägheit frisst am Ende den
Monopolisten selbst. Es ist aber auch ein Dilemma, an dem der deutsche
Fußball seinen Anteil hat. Die internationalen Partien des Rekordmeisters
haben gezeigt, wie leicht [2][schlechter finanzierte Teams wie Inter
Mailand] oder Aston Villa die Bayern dominieren können. Die größte Schwäche
ist nicht die vielzitierte Defensive, sondern, wie ausrechenbar die Bayern
offensiv sind.
Schieben den Ball 75 Mal um den Strafraum herum, bis sich schließlich
irgendwer mit individueller Klasse hinter die letzte Kette dribbelt oder
aus der Ferne draufhält. Und das erinnert durchaus an die DFB-Teams
übrigens beider Geschlechter, die zuletzt ähnlich ratlos vor des Gegners
Tor den Ball herumschoben, in einer lahmen Variante von Guardiola 2015.
Das Kreieren von Torgefahr fällt auch den Bayern-Frauen schwer. Wenn
verschiedene Teams gleiche Symptome aufweisen, ist das kein gutes Zeichen.
Aber natürlich ist das nur relevant für jene Fans, denen der internationale
Vergleich wichtig ist. Für alle Freiburger:innen,
[3][Frankfurter:innen], Mainzer:innen und andere gilt: In dieser
Liga kann man noch träumen. Zumindest, bis sich die Tanker aus der zweiten
Reihe vorbeischieben.
4 May 2025
## LINKS
[1] /Titelkampf-in-der-Fussball-Bundesliga/!6066867
[2] /Inter-Mailand-gegen-Bayern-Muenchen/!6079148
[3] /Frankfurt-in-der-Europa-League/!6079267
## AUTOREN
Alina Schwermer
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