# taz.de -- Podcast „Nur Mut“: Lasst uns streiten! | |
> In Folge 13 des taz-Podcast sprechen die Therapeutin Petra Muth und die | |
> Journalistin Anett Selle über Streit und wie man ihn möglichst produktiv | |
> führt. | |
Bild: Petra Muth, Therapeutin, spricht heute mit taz-Autorin Anett Selle über … | |
KÖLN taz | In der 13. Folge vom taz-Podcast „Nur Mut – Anleitung für den | |
Krisenkopf“ sprechen die Therapeutin Petra Muth und die Journalistin Anett | |
Selle über Streit: Wie wir ihn miteinander führen, sodass möglichst viel | |
dabei herumkommt. Dass Streiten etwas ist, das wir gegeneinander tun, sei | |
ein Irrtum, sagt Muth. Eigentlich Streit ein Miteinander: Ein Gespräch, das | |
uns hilft, Dinge zu klären und uns besser in die andere Person | |
hineinversetzen zu können – und uns auch selbst zu strukturieren. | |
Ein Grund, warum wir uns oft missverstehen, sei dass wir dieselben Wörter | |
benutzen, sie aber unterschiedlich meinen. Zum Beispiel, [1][wenn wir über | |
ein Gefühl reden]. Oder über Konzepte wie „Freundschaft“ oder „Liebe“. | |
Damit verbinden Menschen mitunter zum Beispiel sehr verschiedene | |
Erwartungen. „Es wird oft vorausgesetzt, dass der andere Mensch das gleiche | |
Verständnis hat“, sagt Muth. „In der Therapie nennen wir das | |
Plausibilitäts-Falle: Die Klientin oder der Klient benutzt einen Begriff | |
und ich denke, die Person versteht darunter das, was ich darunter verstehe. | |
Da ist es wichtig, abzugleichen.“ | |
Ein Streit gelinge vor allem dann, wenn wir uns selbst erklären, uns in die | |
andere Person hineinversetzen und offene Fragen stellen. Zum Beispiel: Auf | |
mich wirkt dein Verhalten soundso. War das so gemeint? Und wenn nicht: Wie | |
dann? [2][Streit sei Verständnis und Zeit], sagt Muth. Nicht Angriff. „Ein | |
Angriff provoziert Verteidigung oder Rückzug. So wird aus Kommunikation ein | |
Kampf. Und es geht ganz schnell darum: Wer hat Recht, wer hat die Macht. | |
Aber dann ist es kein Miteinander mehr. Sondern ein Gegeneinander.“ | |
Wer merkt, dass gerade die Emotionen überschäumen und kein Platz da ist, um | |
sich in die andere Person hineinzuversetzen, sollte die Situation besser | |
verlassen und später weitermachen. „Dann ist es gut, erst einmal der | |
Emotion Raum zu geben. Aber am besten nicht mit demjenigen, den das | |
betrifft. Und dann wieder auf die Person zuzugehen.“ | |
26 Jun 2020 | |
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