# taz.de -- Opposition in Venezuela: Dreifachkeule gegen Präsidenten | |
> Die Opposition will Präsident Nicolás Maduro vorzeitig seines Amtes | |
> entheben. Es gibt mehrere Wege. Die Regierung warnt vor Protest. | |
Bild: Am internationalen Frauenkampftag präsentiert Präsident Maduro ein Bild… | |
Buenos Aires taz | Venezuelas Opposition macht Front gegen Präsident | |
Nicolás Maduro. Mit Straßenprotesten, einem Abwahlreferendum und der | |
Verkürzung seiner Amtszeit soll Maduro in den kommenden Monaten aus dem Amt | |
gehebelt werden. Einen Rücktritt hatte der offiziell bis 2019 regierende | |
Präsident mehrfach ausgeschlossen. | |
Seit den Parlamentswahlen verfügt die Opposition aus konservativen und | |
Mitte-links-Abgeordneten über eine Zweidrittelmehrheit im Parlament – und | |
ringt mit der Regierung um die Macht. Doch innerhalb der Opposition | |
herrscht Uneinigkeit. | |
Die Anhänger des inhaftierten Politikers Leopoldo López setzen auf den | |
Druck von der Straße und haben bereits für kommenden Samstag zu | |
landesweiten Protesten aufgerufen. | |
Die chavistische Regierungspartei warnte angesichts dessen vor einer | |
Wiederholung der Protestwelle von 2014, bei der 43 Menschen gestorben | |
waren. „Sie wollen die Straße für einen Staatsstreich mobilisieren, alles | |
mit Unterstützung des nordamerikanischen Imperialismus,“ sagte der | |
Regierungsabgeordnete Diosdado Cabello. | |
Die Opposition will außerdem eine Verfassungsänderung beschließen, um die | |
Amtszeit des Präsidenten von sechs auf vier Jahre zu reduzieren. Maduros | |
Zeit wäre dann 2017 abgelaufen. Statt Neuwahlen gäbe es allerdings eine | |
Übernahme von Vizepräsident Aristóbulo Istúriz bis 2019. | |
Der frühere Präsidentschaftskandidat Henrique Capriles pocht hingegen auf | |
das in der Verfassung verankerte Referendum, mit dem der Präsident nach | |
drei Amtsjahren abgewählt werden kann. Dafür müssen zuerst 200.000 oder ein | |
Prozent der Wahlberechtigten eine Volksabstimmung anregen. Danach müssen | |
abermals 20 Prozent der Wahlberechtigten der Durchführung des Referendums | |
per Unterschrift zustimmen, knapp 3,9 Millionen Menschen. | |
Dieses Prozedere wurde schon einmal erfolgreich bei einem dann aber | |
gescheiterten Referendum zur Abwahl von Hugo Chávez im Jahr 2004 | |
angewendet. Noch gut im Gedächtnis der VenezolanerInnen ist, dass die | |
Unterschriftenlisten anschließend größtenteils im Internet veröffentlicht | |
wurden. Daraufhin wurden viele der dort aufgeführten Personen Opfer von | |
Repressalien. | |
9 Mar 2016 | |
## AUTOREN | |
Jürgen Vogt | |
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