| # taz.de -- „Meinungsmache“-Debatte in der Union: Merkel gibt AKK Rückende… | |
| > CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer forderte härtere Regeln fürs | |
| > Internet – und bekam Schelte. Kanzlerin Merkel verteidigt sie jetzt. | |
| Bild: Under attack: CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer | |
| Berlin/Brüssel dpa | Nach den „Meinungsmache“-Äußerungen der CDU-Chefin | |
| Annegret Kramp-Karrenbauer hat Bundeskanzlerin Angela Merkel den Wert der | |
| Meinungsfreiheit innerhalb ihrer Partei betont. „Jeder, den ich kenne in | |
| der CDU, oder jede, setzt sich für Meinungsfreiheit als ein Grundprinzip | |
| ein“, sagte Merkel am Dienstag nach einem EU-Gipfel vor Journalisten in | |
| Brüssel. | |
| Berichte, wonach Kramp-Karrenbauer von einer Regulierung des Internets | |
| gesprochen habe, bezeichnete Merkel ans Unsinn. „Und ich habe mich in | |
| meinen vielen Jahren politischer Tätigkeit mit Unsinn auch nicht intensiv | |
| befasst. Deshalb möchte ich das nicht weiter kommentieren.“ | |
| Auch der Bremer CDU-Wahlsieger Carsten Meyer-Heder nimmt Kramp-Karrenbauer | |
| in Schutz: „Die Verrohung der Sprache, auf Youtube, aber auch auf sozialen | |
| Kanälen wie Twitter oder Facebook, finde ich schon erschreckend“, sagte | |
| Meyer-Heder der Rheinischen Post. Kramp-Karrenbauer habe darauf aufmerksam | |
| gemacht, „dass auf Internet-Portalen wie Youtube die gängigen Kategorien | |
| von Meinungs-, Presse- und Kunstfreiheit verschwimmen“. Dass Politik nicht | |
| nur in den klassischen Medien, sondern auch im Netz stattfinde, könne man | |
| aber nicht regulieren. „Youtuber sind kein Berufsverband, der sich ethische | |
| oder moralische Selbstverpflichtungen geben könnte und nach klassischen | |
| journalistischen Regeln arbeitet.“ | |
| Er fügte an: „Aus meiner Sicht wäre es wichtig und richtig, einen breiten | |
| und offenen Diskurs über die sich veränderte Kommunikation in der Politik – | |
| aber auch grundsätzlich – zu führen.“ Ähnlich äußerte sich | |
| Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) in der Neuen Osnabrücker Zeitung: | |
| „Die Parteichefin hat doch klargestellt, dass sie eine Debatte über die | |
| politische Kultur im Netz anstoßen will.“ | |
| Kramp-Karrenbauer hatte am Montag Regeln für „Meinungsmache“ im Internet in | |
| Wahlkampfzeiten ins Gespräch gebracht [1][und dafür heftige Kritik | |
| kassiert]. Ihr wurde vorgeworfen, sie wolle die Meinungsfreiheit | |
| einschränken – was sie zurückwies. | |
| Dennoch hält in den eigenen Reihen Unverständnis an: „Es sollte nicht der | |
| Eindruck erweckt werden, dass die CDU nach suboptimaler Wahlkampfführung | |
| und fragwürdigen Schuldzuweisungen für das bescheidene Wahlergebnis jetzt | |
| zensorische Maßnahmen fordert, um der CDU-Parteizentrale zukünftig | |
| erfolgreichere Wahlkämpfe zu ermöglichen“, sagte der | |
| CDU-Bundestagsabgeordnete Axel Fischer der Augsburger Allgemeinen. | |
| Der Vize-Präsident des Bundestags, Thomas Oppermann, [2][schrieb auf | |
| Twitter]: „Wenn 70 Zeitungsredaktionen (oder 70 Youtuber) vor einer Wahl | |
| einen Aufruf für oder gg eine bestimmte Partei veröffentlichen, bewegen sie | |
| sich im absolut geschützten Kernbereich der Meinungs- und Pressefreiheit. | |
| Wenn Kramp-Karrenbauer da was „regulieren“ will, ist es illegal.“ | |
| 29 May 2019 | |
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| [2] https://twitter.com/ThomasOppermann/status/1133472598736691200 | |
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