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# taz.de -- Konservative und Rechte in den USA: ​Ein Fest für Trump​
> Donald Trump dominiert die CPAC-Konferenz von Konservativen und
> Verschwörungstheoretikern. Topthema ist er auch bei einer
> Gegenveranstaltung.
Bild: Erster Tag der diesjährigen CPAC-Konferenz am Mittwoch, u. a. mit Steve …
Washington taz | Die republikanische Partei in den USA ist klar in zwei
Lager geteilt: pro-Trump und anti-Trump. Diese interne Spaltung hat sich
auf die gesamte konservative Bewegung im Land ausgewirkt. Das jüngste
Beispiel sind zwei konkurrierende Veranstaltungen, die in dieser Woche in
der Hauptstadt Washington abgehalten werden. Es geht dabei um die Zukunft
der konservativen Bewegung, die aktuell von Ex-Präsident Donald Trump
dominiert wird.
Die Conservative Political Action Conference (CPAC) ist das Urgestein der
beiden Veranstaltungen. Seit 1974 bringt die Konferenz jährlich die
wichtigsten konservativen Politiker, Meinungsmacher und
Medienpersönlichkeiten zusammen. Das Forum, das am Mittwoch offiziell
begann, galt jahrelang als wichtigste Bühne für die konservative Bewegung
in den USA und darüber hinaus, hat jedoch an Prestige eingebüßt.
Das liegt zum einen an einem Skandal um CPAC-Geschäftsführer Matt Schlapp.
Der wurde im vergangenen Jahr der sexuellen Belästigung beschuldigt.
Darüber hinaus wurde die Konferenz seit Jahren immer mehr zu einem
MAGA-Fest, bei dem Populisten versuchen, sich mit reißerischen Reden
gegenseitig zu übertreffen. MAGA steht für den von Ronald Reagan stammenden
und von Trump adoptierten Schlachtruf „Make America Great Again“.
Viele US-Medien wollen daher in diesem Jahr etwas weniger ausführlich über
CPAC berichten als in der Vergangenheit. Vorbei sind vorerst die Zeiten,
als CPAC ein offenes Diskussions- und Meinungsforum über konservative
Politik in den USA war. „CPAC ist nur ein Schatten seiner selbst“, schrieb
etwa das eher konservative US-Magazin National Review. Das progressive
Onlineportal Raw Story bezeichnete CPAC als „MAGA-Karneval“.
## Migration und Vertrauen in Regierungsinstitutionen
Wie so vieles in der konservativen US-Politikszene hat Trump es geschafft,
auch diese Veranstaltung komplett zu dominieren. Das zeigt sich auch in
diesem Jahr. Neben Trump, der am Samstag auf der CPAC-Bühne stehen wird,
ist die Liste von Sprechern gespickt mit populistischen und
rechtskonservativen Politikern und Medienpersönlichkeiten aus den USA und
anderen Ländern.
Dazu zählen unter anderem Trumps früherer Berater Steve Bannon, die
republikanischen Kongressabgeordneten Matt Gaetz und Elise Stefanik oder
auch internationale Gäste wie der EU-Skeptiker und Brexit-Anführer Nigel
Farage und der neugewählte argentinische Präsident Javier Milei. Aus
deutscher Sicht ist Ex-Bild-Chefredakteur Julian Reichelt zu erwähnen. Er
wird am Donnerstagabend mit dem früheren US-Botschafter in Berlin, Richard
Grenell, über Diplomatie diskutieren.
Insgesamt werden mehr als 100 Redner ihre Meinung über das politische,
wirtschaftliche und kulturelle Geschehen in den USA und weltweit kundtun.
Vieles wird die gleichen Untertöne haben, die bereits von Trump und seinen
Mitstreitern seit Jahren bekannt sind. Migration, das Recht auf Abtreibung
und das abnehmende Vertrauen in Regierungsinstitutionen werden Thema sein.
Dass Trump bei CPAC erneut alles überstrahlt, wird auch daran ersichtlich,
dass die Organisatoren in diesem Jahr die Konferenzteilnehmer danach
befragen werden, wer dessen Vizepräsidentschaftskandidat sein soll. Auch
wenn Trump der Topfavorit auf die erneute Nominierung als
Präsidentschaftskandidat der Republikanischen Partei ist, befindet er sich
noch immer in einem Zweikampf mit der früheren UN-Botschafterin [1][Nikki
Haley]. Diese wurde im vergangenen Jahr ausgebuht und wird der
Veranstaltung in diesem Jahr fernbleiben.
Bei einer Anti-CPAC-Veranstaltung, die am Freitag ebenfalls in Washington
beginnt, werden hingegen Republikaner der alten Schule anwesend sein. Diese
Fraktion, die sich für Steuersenkungen, eine kleinere Rolle der Regierung
sowie für Bürokratieabbau ausspricht, befindet sich jedoch immer mehr in
der Unterzahl. Bei ihrem Treffen unter dem Titel „Principles First Summit“
werden unter anderem Zeugen aus dem Untersuchungsausschuss zum Angriff auf
das Kapitol am 6. Januar 2021 zu Gast sein. Somit ist Trump auch beim
Gegen-Event zu CPAC das Topthema.
22 Feb 2024
## LINKS
[1] /Vorwahlkampf-in-den-USA/!5988788
## AUTOREN
Hansjürgen Mai
## TAGS
USA
Donald Trump
Republikaner
Nikki Haley
Stephen Bannon
Julian Reichelt
Schwerpunkt „Lügenpresse“
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