# taz.de -- Klimawandel in den Alpen: Ein Drittel weniger Schnee | |
> Seit den 1980ern fällt immer weniger Schnee in den Alpen. Die | |
> Niederschläge fallen wegen des deutlich wärmeren Klimas jetzt häufiger | |
> als Regen. | |
Bild: Immer weniger Schnee, nur noch die Höhenlagen bedeckt: Alpenpanorama | |
Berlin taz | In den vergangenen hundert Jahren ist der Schneefall in den | |
Alpen deutlich zurückgegangen. Im Durchschnitt fällt in dem gesamten | |
Gebirge etwa ein Drittel weniger Schnee. Das zeigt [1][eine Studie mit | |
Daten aus 46 Orten] aus dem gesamten Alpenraum, die kürzlich in der | |
Zeitschrift „International Journal of Climatology“ veröffentlicht wurde. | |
Dafür wurden Aufzeichnungen zur Schneehöhe von 1920 bis 2020 ausgewertet. | |
„Die Entwicklung des Neuschneefalls in den Alpen ist stark negativ, wir | |
können von einem Gesamtrückgang von 34 Prozent sprechen, mit einer | |
deutlichen Verschlechterung nach 1980, die mit einem ebenso deutlichen | |
Temperaturanstieg zusammenfällt“, erklärt Michele Bozzoli, einer der | |
Autoren der Studie. Seit den 1980er Jahren ist laut Studie die | |
Durchschnittstemperatur in den Alpen um etwa einen Grad Celsius | |
angestiegen. | |
Den Autor*innen zufolge spielt die Höhenlage eine wichtige Rolle: Der | |
Schneefall reduzierte sich unterhalb einer Höhe von 2000 Metern am | |
deutlichsten. Denn die Niederschläge haben nicht etwa abgenommen – im | |
Gegenteil. Doch wegen der durch den Klimawandel gestiegenen Temperaturen | |
fallen diese immer häufiger als Regen. In den südlichen Alpengebieten seien | |
die Temperaturen so stark angestiegen, dass es auch in höheren Lagen eher | |
regnet als schneit. | |
Der fehlende Schnee beeinträchtigt nicht nur den Wintersport, sondern führt | |
zu weiteren Umweltproblemen. „Ohne das Schmelzwasser im Frühling können die | |
Wasserreserven nicht aufgefüllt werden“, so Bozzoli. „Schnee schützt auch | |
Gletscher und Böden vor Schmelze und Verdunstung.“ Alle Aktivitäten und | |
Prozesse, die auf Wasser angewiesen seien, würden deshalb beeinträchtigt. | |
Die Studie wurde von der Forschungseinrichtung Eurac Research koordiniert. | |
Die neuesten Daten wurden von Wetterstationen aufgezeichnet, die ältesten | |
stammen zum Teil aus handschriftlichen Notizen über den Schneefall an | |
bestimmten Orten. Die Informationen wurden durch eine Zusammenarbeit | |
zahlreicher meteorologischer Dienste, Umweltämter, | |
Hobbymeteorolog*innen und der Universität Trient zusammengeführt. | |
18 Jan 2025 | |
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[1] https://doi.org/10.1002/joc.8597 | |
## AUTOREN | |
Lalon Sander | |
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