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# taz.de -- Israels Angriff auf Iran: Bomben für den Machterhalt
> Israels Vorgehen im Iran hat viele Gründe. Allen voran: Netanjahu will
> seine internationale Isolation brechen und von der Lage in Gaza ablenken.
Bild: Nach einer Explosion in Teheran steigt Rauch auf, am 13.6.2025
Was ist der israelische [1][Angriff auf den Iran]? Ein Akt der
Selbstverteidigung oder ein Angriffskrieg? In den Medien und vor allem den
sozialen Medien wird jetzt darüber gestritten werden. Wir leben heute in
einer Welt, in der diese Begriffe, die auch eine Grundlage des
internationalen Rechts darstellen, ihre Bedeutung verloren haben. In dieser
Beliebigkeit ist es der Stärkere, der die Regeln macht.
Der israelische Angriff war von langer Hand geplant. Warum gerade jetzt
zugeschlagen wird, darauf gibt es viele Antworten. Der israelische
Premier Benjamin Netanjahu argumentiert mit dem Stand des iranischen
Atomprogramms. Es gibt auch innenpolitische Gründe in Israel: Ein Angriff
auf den Iran dient Netanjahus Machterhalt, der immer wieder infrage
gestellt wird. Aber einer der wichtigsten Gründe ist sicherlich die
zunehmende internationale Isolation Israels, die Netanjahu damit zu
brechen hofft. Statt über die Menschen, die in Gaza von Israel ausgehungert
werden, sprechen wir jetzt wieder über den Antipathieträger Iran.
Wie es weitergeht, kann niemand sagen. Wir können uns Szenarien ausdenken.
Entscheidend ist, ob der Iran militärisch nennenswert auf Israels Angriff
reagiert. Ist das der Fall, dann werden wir einen großen Krieg erleben, in
dem medial [2][das israelische Selbstverteidigungnarrativ übernommen wird]
und in dem sich die USA und auch Europa wieder bedingungslos auf die Seite
Israel stellen werden. Die katastrophale Lage im Gazastreifen und im
Westjordanland wird in Windschatten dieses Konflikts verschwinden.
Kann oder will der Iran nicht nennenswert militärisch antworten, stehen für
Netanjahu alle Türen offen, im Iran militärisch weiterzumachen und ihn
weiter als Regionalmacht zu schwächen. Der endgültigen militärischen
Hegemonie Israels in der gesamten Region stünde dann nichts mehr im Weg.
## US-israelische Überheblichkeit
Israel bombardiert derzeit Gaza, das Westjordanland, den Libanon,
Syrien, den Jemen und jetzt auch den Iran. Netanjahus Überheblichkeit
stützt sich auf die schier unbegrenzten militärischen Möglichkeiten
Israels. Er und sein Zahlmeister Trump träumen davon, die Region
militärisch [3][in ihrem Riviera-Sinne neu zu ordnen]. Überheblichkeit
kommt von überheben. Überheben sich Netanjahu und Trump hier?
Offen ist, wie nachhaltig das Ganze ist und ob eine israelische Hegemonie
der Region tatsächlich Sicherheit und Stabilität bringt. Aus den
Erfahrungen im Irak und in Afghanistan haben wir gelernt, dass es den USA,
trotz aller militärischen Überlegenheit, nicht gelungen ist,
Kräfteverhältnisse in einem Land oder in einer Region in ihrem Sinne zu
verändern. Das gilt auch im Falle einer militärischen Hegemonie Israels in
der Region. Der größte Irrglaube ist, dass die Menschen in der Region eine
solche hinnehmen würden. Insofern ist bei dem Versuch die Region von außen
neu zu ordnen, der Widerstand dagegen immer schon automatisch mit
eingebaut.
13 Jun 2025
## LINKS
[1] /-Israels-Angriff-auf-den-Iran-/!6093909
[2] /Verschiebung-der-Gaza-Debatte/!6090252
[3] /Israelische-Militaeroffensive/!6085854
## AUTOREN
Karim El-Gawhary
## TAGS
Nahost-Debatten
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