| # taz.de -- Hoffnung für Elefanten: China verbietet Elfenbein-Importe | |
| > Mit Verspätung kommt Chinas Regierung einer Verpflichtung aus dem | |
| > Artenschutzabkommen nach. Doch vorerst gilt die Einfuhrsperre nur ein | |
| > Jahr. | |
| Bild: Gut für die Potenz? Sogar Mao gibt es aus Elfenbein. | |
| PEKING taz | Chinas Führung hatte in den vergangenen Jahren mehrfach | |
| versichert, dass sie dem Schutz von Wildtieren wie Elefanten einen hohen | |
| Stellenwert einräume. Die Volksrepublik unterzeichnete auch das | |
| Washingtoner Artenschutzübereinkommen ([1][Cites]), das ein Verbot des | |
| Handels mit Elfenbein vorsieht. Trotzdem blieb das Land weltgrößter | |
| Importeur des „weißen Goldes“. Erst jetzt macht die chinesische Führung | |
| Ernst: Chinas Forstministerium hat Ende vergangener Woche einen sofortigen | |
| Importstopp für Elfenbein verhängt. | |
| Die Regierung hofft nach eigenen Angaben, mit dem Verbot die Nachfrage nach | |
| den Stoßzähnen einzudämmen. Allerdings ist das Verbot lediglich auf ein | |
| Jahr beschränkt. Man wolle erst einmal Erfahrungen sammeln, was eine | |
| Importsperre wirklich zum Schutz der Elefanten beitrage, heißt es zur | |
| Begründung. Nach Ablauf des einen Jahres könnten „weitere, wirksamere | |
| Schritte“ eingeleitet werden. | |
| Zwar versucht die chinesische Regierung bereits seit einiger Zeit, | |
| verschärft gegen illegale Importe von Elfenbein vorzugehen. Vor einem Jahr | |
| etwa ließen Behörden sechs Tonnen Elfenbein aus einem Schmugglerlager in | |
| der südchinesischen Stadt Dongguan vernichten. | |
| Die bisherigen Maßnahmen konnten den Handel aber nicht eindämmen. Im | |
| Gegenteil: Noch nie wurden in Afrika so viele Elefanten abgeschlachtet wie | |
| in den vergangenen Jahren. In Tansania etwa lebten der britischen | |
| Umweltschutzorganisation Environmental Investigation Agency (EIA) Ende 2005 | |
| noch rund 142.000 Elefanten. Bis Ende 2015 könnte der Bestand auf 55.000 | |
| Tiere fallen, befürchten die Umweltschützer. Experten vermuten, dass bis zu | |
| 70 Prozent des Elfenbeins in China landen. Viele reiche Chinesen sagen | |
| gemahlenem Elfenbein heilende Wirkung nach. | |
| Selbst Spitzenkader der chinesischen Führung sollen noch vor zwei Jahren | |
| hinter dem kostbaren Material her gewesen sein. Die Aktivisten von EIA | |
| veröffentlichen im November einen Bericht, demzufolge im Frühjahr 2013 in | |
| Tansania die Schwarzmarktpreise für Elfenbein in die Höhe geschossen waren. | |
| Der Preis pro Kilogramm hatte sich auf über 700 US-Dollar verdoppelt. | |
| Die Umweltschützer sehen einen Zusammenhang mit dem Staatsbesuch von Chinas | |
| Präsidenten Xi Jinping im Frühjahr 2013 in Tansania: Zahlreiche | |
| Delegationsteilnehmer hätten ihren Diplomatenstatus genutzt, um große | |
| Mengen Elfenbein zu kaufen und sie in ihre Heimat zu schmuggeln. Das, so | |
| die Aktivisten, habe die Preise in die Höhe getrieben. | |
| 2 Mar 2015 | |
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| [1] http://de.wikipedia.org/wiki/Washingtoner_Artenschutz%C3%BCbereinkommen | |
| ## AUTOREN | |
| Felix Lee | |
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