# taz.de -- Hamburgs neuer Senat ist arm an Frauen: Zu wenig Genossinnen | |
> Hamburgs Senat erfüllt die Frauenquote irgendwie. Das liegt an der SPD. | |
> Bei den Grünen herrscht Parität – aber gegen eine Senatorin wird | |
> ermittelt. | |
Bild: Wenig Frauen: Hamburgs künftige Regierung (nicht im Bild) erfüllt nicht… | |
HAMBURG taz | Eigentlich. Eigentlich ist auch die Hamburger SPD für eine | |
Beteiligung von Frauen gemäß ihrem Anteil an der Menschheit. Da wäre zu | |
erwarten gewesen, dass sich das im Personal niederschlägt, das die SPD in | |
den nächsten Senat entsenden will. Von den sieben den Roten selbst | |
zufallenden Posten – Nummer acht mit SPD-Ticket ist der weiterhin | |
parteilose Wirtschaftssenator – hätten also vier an Frauen zu gehen gehabt. | |
Aber was stellte der alte und wohl auch neue Erste Bürgermeister Peter | |
Tschentscher Anfang der Woche vor? Einen Senat mit gerade mal zwei | |
SPD-Frauen, Melanie Leonhard (Soziales) und Dorothee Stapelfeldt | |
(Stadtentwicklung). | |
„[1][Entsetzt“ zeigte sich darüber der Landesfrauenrat], dessen Vorsitzende | |
Cornelia Creischer folgerte: Der „Bürgermeister verliert Frauen aus dem | |
Blick“. Fassungslos mache sie die Sache, teilte die stellvertretende | |
Ver.di-Landeschefin Sandra Goldschmidt mit. Einen „Schlag ins Gesicht“ gar | |
erkannte Karin Schönewolf, Vorsitzende der örtlichen Ver.di-Frauen. | |
Etwas moderater, nämlich mit den Worten „[2][alles andere als erfreulich“], | |
bewertete Sandra Goetz, Landeschefin der [3][Arbeitsgemeinschaft | |
sozialdemokratischer Frauen (AsF)], das Treiben der Genossen. Diese | |
flüchteten sich ob all der Kritik [4][in Mansplaining]: Sicher, auf der | |
Senatsbank sehe das erst mal nicht so gut aus – aber wer die Ebene darunter | |
mitbedenke, also die Staatsrät*innen, der komme dann doch auf immerhin 40 | |
weibliche Prozente. | |
## Frauenrat will Zustimmung verweigern | |
Ob das die Mitglieder überzeugt, die am heutigen Samstag online abstimmen | |
sollen über des Bürgermeisters Paket? Der Landesfrauenrat hat die | |
Delegierten schon mal dazu aufgerufen, „die Zustimmung zur Senatsbesetzung | |
auf den anstehenden Parteitagen zu verweigern“. | |
Die Grünen mögen die roten Querelen mit gemischten Gefühlen verfolgen. Zwar | |
stimmt beim kleineren Koalitionspartner die Quote, gehen zwei von vier | |
Posten an Frauen. An der Spitze der Justizbehörde räumt sogar ein Mann, | |
Till Steffen, seinen Schreibtisch für eine Frau, die grüne | |
Landesvorsitzende Anna Gallina. Bloß: [5][Gegen die Neue ermittelt die | |
Staatsanwaltschaft]. | |
6 Jun 2020 | |
## LINKS | |
[1] https://landesfrauenrat-hamburg.de/wp-content/uploads/2020/06/20200603_Pres… | |
[2] https://www.abendblatt.de/hamburg/article229250798/Der-Buergermeister-verli… | |
[3] https://asf.spd-hamburg.de/ | |
[4] https://www.welt.de/regionales/hamburg/article208730107/Frauenquote-verfehl… | |
[5] /Neue-rot-gruene-Koalition-in-Hamburg/!5686316 | |
## AUTOREN | |
Alexander Diehl | |
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