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# taz.de -- Gewalt gegen Frauen in den USA: Trump verteidigt Frauenschläger
> Ob seine Männer Frauen geschlagen, getreten oder gewürgt haben,
> interessiert Trump nicht. „Rufschädigung“, sagt der US-Präsident.
Bild: Scheint Gewalt gegen Frauen okay zu finden: Trump
New York taz | Wenn es um Gewalt gegen Frauen geht, stellt Donald Trump
sich hinter seine Männer. An dieser Regel hielt der US-Präsident auch im
Fall seines bisherigen Beraters Rob Porter fest, dem zwei Ex-Gattinnen und
eine Ex-Freundin vorwerfen, dass er sie geschlagen, getreten und gewürgt
hat. „Rufschädigung“, sagte der Präsident.
Auch sein Stabschef, Vier-Sterne-General John Kelly, will nichts gewusst
haben: „Wir haben das Richtige getan“, sagt er. Doch jetzt positioniert
sich das FBI gegen die Männerbündelei: Am Dienstag erklärte FBI-Direktor
Christopher Wray vor dem Geheimdienstkomitee des Senats, dass seine Behörde
das Weiße Haus mehrfach vor Porter gewarnt habe. Das FBI habe dem Berater,
durch dessen Hände bis zur vergangenen Woche jedes für die Augen Trumps
bestimmte Dokument ging, die beantragte Geheimstufe verweigert.
Der 40-jährige Porter hat seinen Dienst im Weißen Haus in der vergangenen
Woche quittiert. Und obwohl Sprecherin Sarah Sanders noch danach erklärte,
dass er bleiben und für einen „fließenden Übergang“ sorgen werde, ist er
inzwischen komplett von der Bildfläche verschwunden. Seine letzte bekannte
Freundin, die enge Trump-Mitarbeiterin Hope Hicks, die gewöhnlich in
farbigen und bunten Röcken auftritt, kam am Dienstag in Schwarz, als trüge
sie Trauer. Public-Relations-Frau Hicks soll mit an der
Weiße-Haus-Verteidigung für Porter gearbeitet haben.
Exakt ein Jahr zuvor hatte Trump am 13. Februar 2017 seinen Mann für die
nationale Sicherheit, Michael Flynn, verloren. Der General musste nach nur
drei Wochen im Weißen Haus gehen, weil er über seine russischen Kontakte
gelogen hatte. Seither sind zahlreiche hochrangige Rücktritte und
Rausschmisse hinzugekommen.
## Stabschef auf der Abschussliste
Seit Dienstag steht nun auch der Stabschef des Weißen Hauses, Kelly, auf
der Abschussliste. MitarbeiterInnen von ihm haben gegenüber der Washington
Post und der Los Angeles Times erklärt, er sei „ein Lügner“ und er habe s…
ebenfalls zur Lüge aufstacheln wollen. Auch die Position von
Weiße-Haus-Anwalt Don McGahn ist wackelig geworden, weil er wie Kelly schon
seit vergangenem Jahr über die häusliche Gewalt von Porter gewusst haben
soll, ohne etwas gegen den Berater zu unternehmen.
Seit der vergangenen Woche werden auch die Stimmen aus der Republikanischen
Partei lauter, die von Trump verlangen, dass er ein paar klare Worte über
Gewalt gegen Frauen sagen soll. Am Dienstag, bei der Anhörung von
FBI-Direktor Christopher Wray, sagte der republikanische Senator James
Lankford aus Oklahoma, er wünschte, der Präsident hätte sich frühzeitig zu
dem Thema geäußert.
Der ehemalige Trump-Berater Steve Cortes befürchtet, dass die
„fantastischen Erfolge der Trump-Regierung“ über den neuen
Weiße-Haus-Skandal in Vergessenheit geraten.
14 Feb 2018
## AUTOREN
Dorothea Hahn
## TAGS
USA
Donald Trump
Gewalt gegen Frauen
Kolumne übrigens
USA
Alabama
Einreiseverbot
Schwerpunkt Brexit
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