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# taz.de -- Gespräche von USA und Russland in Riad: Warum sich Saudi-Arabien f…
> Kronprinz Mohammed bin Salman hat den russischen und den amerikanischen
> Außenminister nach Riad eingeladen. Was dahintersteckt.
Bild: Hat einen Plan: Mohammed bin Salman
In Riad haben sich eine russische und eine US-amerikanische Delegation zu
Gesprächen über die Ukraine getroffen. Warum bietet sich ausgerechnet
Saudi-Arabien als Vermittler in diesem verfahrenen Konflikt an?
Dahinter steht einerseits die „Strategie 2030“: Kronprinz Mohammed bin
Salman (MBS) setzt auf eine Diversifizierung der Einnahmequellen, weg von
der Förderung und Verarbeitung fossiler Energieträger. Dafür will das Land
Investoren anziehen und sich als starke diplomatische Kraft in der Region
etablieren. MBS hat Reformen – etwa [1][dass Frauen Auto fahren dürfen] –
durchgesetzt, die dem Westen gefallen könnten.
Andererseits führt er das Land weg von dessen historisch enger Verbindung
mit den USA – bedingt durch die Ölförderung unter Aramco (Arabian-American
Oil Company), die als Joint Venture von US-Firmen begann, in den 1970ern
vom Königreich verstaatlicht wurde und heute als Saudi Aramco eines der
weltweit wertvollsten Unternehmen ist.
Mit Russland unterhält Saudi-Arabien schon lange gute Beziehungen – auch
weil das Land nach dem Mord an dem Oppositionellen Jamal Kashoggi 2018
die Beziehungen beibehielt. Selbst in Richtung Iran hat das Königreich
jüngst Verhandlungsbereitschaft gezeigt und sich als Mediator präsentiert.
Damit kratzt es an der diesbezüglichen Vorreiterrolle des Emirats Katar,
das durch seine vorgeblich neutrale Position derzeit etwa [2][zwischen
Hamas und Israel verhandelt].
Ein zweiter Faktor sind die Investitionen, vor allem im Agrarbereich, die
Saudi-Arabien in den letzten Jahren in der Ukraine und Russland getätigt
hat: Über Salic (Saudi Agricultural and Livestock Investment Company), die
dem staatlichen Investitionsfonds des Königreichs gehört, besitzt das
Königreich außerdem 12 Prozent des größten ukrainischen Agrarkonzerns MHP.
Über die Salic gehörende Firma CFG werden knapp 200.000 Hektar [3][in der
Ukraine mit Getreide] bewirtschaftet. Zugleich investiert Riad derzeit in
das Azow Grain Terminal, das Getreide im russischen Hafen Asow verschiffen
soll.
Denn weniger als 2 Prozent der Fläche Saudi-Arabiens wird
landwirtschaftlich genutzt, auch aufgrund des heißen und trockenen Klimas.
Die Investitionen, die Saudi-Arabien in die Getreide- und Viehwirtschaft
tätigt, dienen auch der Ernährungssicherheit des Landes selbst.
18 Feb 2025
## LINKS
[1] /Saudi-Arabien-und-die-Frauenrechte/!5998877
[2] /Fragiler-Waffenstillstand-in-Nahost/!6066637
[3] /Ukraine-Exporte-ueber-das-Schwarze-Meer/!5994885
## AUTOREN
Lisa Schneider
## TAGS
Mohammed bin Salman
Saudi-Arabien
Getreide
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Verteidigungspolitik
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