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# taz.de -- Genehmigung für Endlager bleibt: Weiter Schicht im Schacht Konrad
> Niedersachsens Umweltminister bleibt dabei: Das Endlager Konrad für
> radioaktive Abfälle kommt. Umweltschützer prüfen weitere Klagen dagegen.
Bild: Hier geht es erst mal weiter: Schacht Konrad im November
Göttingen taz | Der Förderturm des ehemaligen Eisenbergwerks Schacht Konrad
ragt wie ein Wahrzeichen aus der flachen Landschaft bei Salzgitter. Die
nach dem früheren Aufsichtsratsvorsitzenden der Salzgitter AG, Konrad Ende,
benannte Grube war nur elf Jahre in Betrieb, bevor sie 1975 wegen
Unrentabilität wieder geschlossen wurde. In den Folgejahren ließ die
Bundesregierung die Schachtanlage auf ihre Eignung als Endlager für schwach
und mittelradioaktive Abfälle untersuchen. 1982 startete dafür das
Genehmigungsverfahren. Das hält bis heute an.
[1][Am Dienstag stellte Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer
(Grüne) in Hannover die Weichen, dass das künftige Endlager zunächst weiter
gebaut werden kann]. Er wies einen [2][Antrag von BUND und Nabu auf
Rücknahme oder Widerruf] der Genehmigung vorläufig ab. Die beiden
Organisation hatten vor zweieinhalb Jahren beantragt, das Land solle den
Planfeststellungsbeschluss von 2002 widerrufen oder zurücknehmen. Sie
begründeten dies im Kern damit, dass das Endlager nicht mehr dem Stand von
Wissenschaft und Technik entspreche.
Meyer betonte, dass die rot-grüne Landesregierung den Bau und die
[3][Inbetriebnahme des Endlagers Schacht Konrad] zwar kritisch sehe, da es
keine Rückholoption für den Atommüll und auch keine vergleichende
Endlagersuche gebe. „Der Antrag der Umweltverbände auf Rücknahme der
Genehmigung musste aber aus formalen Gründen abgelehnt werden, weil die
Frist abgelaufen war.“ Der Antrag auf Widerruf „war ebenfalls abzulehnen,
da zum Beispiel nur Punkte geprüft werden konnten, die sich seit 2002 durch
Änderungen an den Planungen wesentlich verändert hatten.“
BUND, Nabu und das „Bündnis Salzgitter gegen Schacht Konrad“ zeigten sich
über Meyers Entscheidung enttäuscht. „Es ist äußerst bedauerlich“,
erklärten Tonja Mannstedt, Geschäftsführerin des niedersächsischen
BUND-Landesverbandes, und Petra Wassmann, Konrad-Beauftragte des Nabu
Niedersachsen. „Schacht Konrad ist und bleibt als Lager für schwach und
mittelradioaktiven Atommüll ungeeignet.“
## Auseinandersetzung geht wohl weiter
Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel (CDU) sagte, der Stadtrat
habe schon vor drei Jahren beschlossen, juristische Schritte gegen einen
ablehnenden Bescheid des Ministers politisch und finanziell zu
unterstützen. „Es ist bedauerlich, dass wir diese Karte jetzt wohl ziehen
müssen, aber wir sind gerüstet.“
„Jetzt wird die Auseinandersetzung wohl in die nächste Runde gehen müssen�…
betonte auch Matthias Wilhelm von der IG Metall Salzgitter-Peine: „Dann
wird weiter das Geld der Steuerzahler durch den Umbau eines alten und
maroden Schachtes zu einem Atommülllager verschwendet.“
Die Anti-Atom-Organisation „.ausgestrahlt“ warnte, bei Schacht Konrad
wiederholten sich die Fehler aus der Asse und aus Gorleben. In allen drei
Fällen hätten politische – und nicht sicherheitstechnische – Erwägungen …
Ausschlag für die Standortwahl als Atommüll-Lager gegeben. „Hier wie dort
ging es nur darum, den strahlenden Müll so schnell wie möglich loszuwerden.
Und wie in der Asse und in Gorleben beharrt die Politik auch bei Schacht
Konrad jahrzehntelang auf ihren Atommüll-Plänen – ungeachtet aller
fachlichen Kritik.“
Mitte Februar will Meyer endgültig über das Endlager entscheiden. Bis dahin
haben die Kritiker Zeit, den Bescheid zu prüfen und weitere Argumente gegen
das Endlager vorzubringen.
19 Dec 2023
## LINKS
[1] https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen…
[2] /Atommuellendlager-in-Niedersachsen/!5973984
[3] /Kostensteigerung-bei-Schacht-Konrad/!5975195
## AUTOREN
Reimar Paul
## TAGS
Schwerpunkt Atomkraft
Atomenergie
Atommüllendlager
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Atommüllendlager
Anti-Atom-Bewegung
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