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# taz.de -- Gazastreifen: Israel tötet Journalisten von ZDF-Partnerfirma
> Ein Mitarbeiter der palästinensischen Produktionsfirma PMP kam in Gaza
> bei einem israelischen Raketeneinschlag ums Leben. Das ZDF verurteilt den
> Angriff.
Bild: Menschen trauern und den getöteten palästinensischen Journalisten in De…
taz | Mit den erneuten israelischen Angriffen auf Gaza wird auch das Leben
für Journalisten wieder gefährlich. Unter den 38 am Wochenende getöteten
Menschen ist auch ein Mitarbeiter der palästinensischen Produktionsfirma
PMP, die für das ZDF und andere internationale TV-Sender arbeitet.
Auch der achtjährige Sohn eines anderen Journalisten starb, als am
Sonntagnachmittag um 16.30 Uhr eine Rakete in den Garten eines Hauses
einschlug, von wo aus das Medienunternehmen „Palestine Media Production“
seit Anfang des Jahres Bilder und Live-Interviews in alle Welt schickt. Ein
weiterer Mitarbeiter wurde von Splittern verletzt, die das Blech des
Übertragungswagens und weiterer Fahrzeuge hundertfach durchschlagen haben.
Seit mehr als 20 Jahren ist die PMP der palästinensische Partner des
ZDF-Studios in Tel Aviv, weitere Kunden sind bekannte europäische und
amerikanische TV-Sender. ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten sprach den
Angehörigen der Opfer ihr Mitgefühl aus und [1][verurteilte den Angriff].
Dem ZDF gegenüber kündigte die israelische Armee eine Untersuchung an.
Bisher wurde jedoch keiner der [2][über 200 tödlichen Angriffe] auf
palästinensische Journalisten und Medien von der israelischen Justiz oder
der Armee ernsthaft weiterverfolgt. Die Untersuchungen enden immer mit
derselben Behauptung: Die Opfer seien Anhänger der Hamas gewesen oder
hätten für diese gearbeitet. Die zufällig neben den gezielt getroffenen
Journalisten stehenden Kollegen wurden als Kollateralopfer in Kauf
genommen.
## Ohne jegliche Vorankündigung
Bis zum Juni hatte PMP zusammen mit anderen palästinensischen
Kolleg:innen vor dem Nasser-Krankenhaus in Khan Younis gesendet, war
dann aber aus Sicherheitsgründen in eine ruhige Wohngegend in Deir al-Balah
gezogen. Eine Verwechslung mit Kämpfern der Hamas oder die Nähe der Firma
zu der Miliz scheint so gut wie ausgeschlossen. Auch hatte es keine Kämpfe
oder Bewegungen von unidentifizierten Fahrzeugen gegeben, berichten
Journalisten aus Dar al-Balah der taz am Telefon.
Die Überlebenden berichten, dass ohne jegliche Vorankündigung eine einzelne
Rakete auf dem von Mauern umgebenen Grundstück eingeschlagen sei. Der
Korrespondent des Senders, Thomas Reichart, glaubt an keine zufällige
Zielauswahl. „Der Vorfall reiht sich ein in [3][ein Muster von Angriffen
auf Journalisten].“
Israel begründete seine Luftangriffe am Wochenende mit einem angeblich
vorangegangenen Bruch des Waffenstillstands. Hamas-Kämpfer hätten aus dem
Hinterhalt mit einer Panzerfaust zwei Soldaten getötet, so ein
Armeesprecher. Die Hamas bestreitet den Vorfall.
20 Oct 2025
## LINKS
[1] /Offener-Brief-zu-Journalismus-in-Gaza/!6106522
[2] /Journalisten-in-Lebensgefahr/!6107599
[3] /Krieg-in-Gaza/!6107698
## AUTOREN
Mirco Keilberth
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