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# taz.de -- G7 zu weiteren Ukraine-Hilfen: Luftabwehr auf Capri
> Die G7-Außenminister:innen ringen um Antworten für Nahost und die
> Ukraine. Vor allem neue Waffensysteme sollen bald kommen.
Bild: Hier treffen sich die G7-Staaten, Hafen auf Capri am 17. April
Berlin taz | Für die G7-Außenminister:innen wird es wohl kein idyllisches
Treffen auf der italienischen Felseninsel Capri werden. Denn die Weltlage
sorgt unwillkürlich für angespannte Stimmung und harte Themen auf der
politischen Agenda[1][. Mit dem Angriff Irans auf Israel] am vergangenen
Wochenende sieht sich die Siebenerrunde aus wichtigen westlichen
Industriestaaten genötigt, sich eindeutig zu positionieren.
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) forderte von Iran und Israel
maximale Zurückhaltung. „Mit einer Eskalationsspirale wäre niemandem
gedient“, sagte Baerbock vor Beginn des Treffens. Die Außenministerin war
zuvor in Israel zu Krisengesprächen gewesen. Ihre Warnung gilt explizit
beiden Staaten: für die Sicherheit Israels, für die vielen Dutzend Geiseln
in den Händen der Hamas, die Bevölkerung Gazas, die „vielen Menschen in
Iran, die selbst unter dem Regime leiden,“ und auch für andere Staaten der
Region.
Neben Deutschland und Italien nehmen die USA, Kanada, Großbritannien,
Frankreich und Japan sowie die EU an dem Treffen teil. Auch
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg und der ukrainische Außenminister
Dmytro Kuleba werden auf die Insel kommen. Der Krieg in Nahost hat für
kurze Zeit den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine mindestens aus den
Schlagzeilen verdrängt. Doch im Jahr drei des gewaltvollen Konflikts macht
die russische Armee derzeit etliche Geländegewinne. Die Ukraine muss um
weitere Hilfen vor allem aus den USA bangen. [2][Und an der Front neigt
sich schlicht das Waffenarsenal dem Ende zu.]
Vor allem bei der Luftabwehr braucht die Ukraine Nachschub. Nach
dramatischen Appellen Kulebas und des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr
Selenskyj im Nato-Ukraine-Rat wollen sich die Verbündeten zusammenschließen
und weltweit für mehr Luftabwehrsysteme trommeln. „Eine stärkere Luftabwehr
ist eine Frage des Überlebens für Tausende Menschen in der Ukraine und der
beste Schutz für unsere eigene Sicherheit“, stimmt Baerbock in die
Forderungen ihres ukrainischen Amtskollegen ein. Und: Dazu „müssen wir und
Partner weltweit jetzt bei der Abwehr des russischen Terrors aus der Luft
nachlegen“.
## Die Zeit läuft für die Ukraine
[3][Um die Ukraine langfristig militärisch aufzurüsten], haben sich
verschiedene Staaten zu sogenannten Fähigkeitskoalitionen
zusammengeschlossen. Bei der Luftverteidigung hat Deutschland die
Federführung inne. Erst vor wenigen Tagen hat das
Bundesverteidigungsministerium ein weiteres Patriotsystem geliefert,
weitere sollen im Laufe des Jahres folgen. Allerdings läuft die Zeit, und
die Vorbereitungen für weiteres Abwehrgeräte werden wohl zu lange andauern,
um das Kriegsgeschehen noch beeinflussen zu können. Derzeit zerstört
Russland gezielt Infrastruktur wie die Energie- oder die Wasserversorgung.
Probleme bereiten zudem sogenannte Gleitbomben.
Diese treffen Verteidigungsstellungen in 40 bis 60 Kilometern Entfernung,
umgehen Radarsysteme und haben eine enorme Zerstörungskraft. Die
Verbündeten setzen daher darauf, dass die Kampfjets, aus denen die
Gleitbomben abgeworfen werden, abgeschossen werden. Dies wiederum ist aber
nur möglich, wenn die Luftverteidigung gestärkt wird. Ob die Staaten
entsprechende Systeme vorrätig haben und auch abgeben können, ist sehr
unterschiedlich. Während die USA relativ gut aufgestellt sind, sind die
Bestände in Deutschland beträchtlich abgeschmolzen.
Das G7-Treffen auf Capri läuft noch bis Freitag. Spätestens dann wollen
sich die Außenminister:innen auf eine gemeinsame Initiative geeinigt
haben, um die Ukraine schnell unterstützen zu können.
17 Apr 2024
## LINKS
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[3] /Kanzler-Olaf-Scholz-im-Gespraech/!6001250
## AUTOREN
Tanja Tricarico
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