# taz.de -- Fluchtroute im Mittelmeer: Fast 200 Menschen gerettet | |
> Seenotretter:innen der „Sea-Eye 4“ haben mehrere Dutzend Menschen | |
> gerettet. Die Zahl der fliehenden Menschen über das Mittelmeer steigt | |
> stetig. | |
Bild: Überfülltes Boot: Nicht alle schaffen die Flucht über das Meer | |
ROM/ FRANKFURT A.M. dpa/epd | Bei insgesamt vier Einsätzen haben | |
Seenotretter:innen deutscher Hilfsorganisationen im Mittelmeer | |
Dutzende Migrant:innen an Bord ihrer Schiffe genommen. Die Crew der | |
„Sea-Eye 4“ rettete innerhalb von 72 Stunden 114 Menschen, wie die | |
Betreiberoganisation Sea-Eye am Samstagabend mitteilte. Die Menschen seien | |
auf Kunststoffbooten in internationalen Gewässern zwischen Malta und Kreta | |
unterwegs gewesen. | |
Derweil konnte das Schiff „Aurora“ der Hilfsorganisation Sea-Watch 72 | |
gerettete Flüchtlinge nach Lampedusa bringen. Vier Menschen auf dem dritten | |
gefundenen Boot seien bewusstlos gewesen und auf dem Rettungsschiffs | |
versorgt und stabilisiert worden. Zunächst war unklar, welchen Hafen die | |
Behörden dem Schiff zuweisen würden. | |
Der „Aurora“ war nach Angaben von Sea-Eye von den italienischen Behörden | |
zunächst der Hafen in Trapani im Nordwesten Siziliens zugewiesen worden. In | |
Mitteilungen auf dem Online-Portal X (vormals Twitter) schlugen die | |
Seenotretter Alarm, der Hafen sei mangels Treibstoff unerreichbar für die | |
Crew, und das Trinkwasser gehe aus. Schließlich teilte Sea-Eye mit, eine | |
Genehmigung bekommen zu haben, die Migrant:innen auf die deutlich näher | |
gelegene Insel Lampedusa zu bringen. | |
Seit Jahren versuchen fliehende Menschen mit oft seeuntauglichen Booten | |
insbesondere von den Küsten der nordafrikanischen Länder Libyen und | |
Tunesien aus nach Italien zu kommen. In diesem Jahr haben nach Angaben der | |
italienischen Regierung bereits knapp 103.000 Menschen (Stand 18.8.) auf | |
Booten das Land erreicht – mehr als doppelt so viele wie im | |
Vorjahreszeitraum. | |
Bei den [1][gefährlichen Überfahrten] kommt es immer wieder zu verheerenden | |
Unglücken mit vielen Toten. Die zivilen Seenotretter:innen sind der | |
Rechtsregierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ein Dorn im Auge. | |
Immer wieder werden ihnen weit von der Such- und Rettungszone entfernte | |
Häfen zugewiesen. | |
20 Aug 2023 | |
## LINKS | |
[1] /Schwerpunkt-Flucht/!t5201005 | |
## TAGS | |
Schwerpunkt Flucht | |
Mittelmeerroute | |
Seenotrettung | |
Migration | |
Schwerpunkt Flucht | |
Seenot | |
Geflüchtete | |
Schwerpunkt Flucht | |
Fluchtrouten | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Fluchtroute im Mittelmeer: „Ocean Viking“ rettet 272 Menschen | |
Die Schiffscrew hat Hunderte Menschen vor der libyschen Küste gerettet. | |
Anfang der Woche hatten italienische Behörden Schiffe tagelang festgesetzt. | |
Neues Seenotrettungsschiff „Sea-Watch 5“: Retten ist Übungssache | |
Die Crew der „Sea-Watch 5“ bereitet sich und das neue Schiff auf die | |
Seenotrettung im Mittelmeer vor. Bevor es losgeht, wird der Ernstfall | |
geübt. | |
Flucht über Mittelmeer und Ärmelkanal: Acht Tote bei Bootsunglücken | |
Bei Calais starben sechs Menschen, eine junge Frau und ihr Baby mussten ihr | |
Leben vor der Küste Tunesiens lassen. Hilfsorganisationen retten Hunderte | |
aus dem Meer. | |
Vorwürfe gegen Italien bei EU-Kommission: Seenotrettung schwer gemacht | |
Mehrere Organisationen haben sich bei der EU-Kommission beschwert. Ein | |
Dekret Italiens behindere sie dabei, Menschen aus dem Mittelmeer zu retten. | |
Gala für Schlepper und Schleuser: Fluchthilfe braucht Netzwerke | |
Eine Initiative verleiht als Kritik an tödlichen Grenzregimes Preise an | |
zwei Fluchthelfer. Einer der beiden sitzt in Griechenland im Gefängnis. |