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# taz.de -- FDP-Pläne zur Einwanderungspolitk: Bald bilinguale Behörden?
> Die FDP will Englisch als offizielle Sprache in Ämtern einführen. Es ist
> nicht die einzige Maßnahme, mit der die Liberalen Fachkräfte anlocken
> wollen.
Bild: Hat sicher nichts gegen die Sprich-Englisch-Kampagne der FDP: Prinz Charl…
Berlin taz | Beamt:innen sollen Englisch sprechen. Das fordert die FDP.
In einem Positionspapier, das am Montag vom Parteipräsidium beschlossen
wurde, haben die Liberalen ihre Ideen zur Reformation der
[1][Einwanderungspolitik] veröffentlicht. Zentrale Motivation für die
Reformationsvorschläge ist die Sorge um den zunehmenden Arbeitskräftemangel
in Deutschland.
Die Liberalen fordern, dass [2][bürokratische Hürden] abgebaut werden, um
eine „gesteuerte Einwanderung in den Arbeitsmarkt nach deutschen
Interessen“ zu ermöglichen. So heißt es in dem Positionspapier, das der taz
vorliegt. Die Freien Demokraten rechnen mit einem Zuwanderungsbedarf von
über 400.000 Arbeitskräften im Jahr, was eine Vereinfachung der
Einwanderung unverzichtbar mache.
Johannes Vogel, stellvertretender Bundesvorsitzender der FDP, sagte
gegenüber der taz: „Wir müssen neben attraktiven Arbeitsbedingungen auch
die Regeln zur Einwanderung attraktiver machen und uns ein Beispiel an
erfolgreichen Einwanderungsländern, wie zum Beispiel Kanada, nehmen.“
Außerdem seien [3][ausländische Arbeitskräfte] eine Entlastung für den
Haushalt. Durch Steuerabgaben sollen die zugewanderten Arbeitskräfte
mithelfen, die grundgesetzlich vorgeschriebene Schuldenbremse einzuhalten.
## Punktesystem und „Blaue Karten“
Ein Vorschlag zur Anwerbung von Arbeitskräften ist die Einführung von
Englisch als zweite offizielle Sprache in Ämtern. So sollen Behördengänge
erleichtert werden.
Neben bilingualen Ämtern fordert die FDP ein „Punkte-System“ bei der
Einwanderung. Dabei sollen Punkte anhand verschiedener Kriterien vergeben
werden. Ab einer bestimmten Summe kann dann ein Visum ausgestellt werden.
Relevante Kriterien sind dabei neben Berufsausbildung und Sprachkenntnissen
auch Alter und Anpassungsfähigkeit.
Außerdem schlägt die FDP vor, die „Blaue Karte“ auch auf nichtakademische
Berufe auszuweiten. Die „Blaue Karte“ ist ein Aufenthaltstitel, für
hochqualifizierten nicht-EU-Bürger:innen. Voraussetzung für den Erhalt
einer „Blauen Karte“ ist momentan ein abgeschlossenes Hochschulstudium und
ein jährliches Mindestgehalt von 56.400 Euro.
Diese Einschränkungen sollten schnellstmöglich aufgehoben werden, um dem
Arbeitskräftemangel in Ausbildungsberufen und unter unqualifizierten
Hilfskräften etwas entgegenzusetzen, so die FDP. (mit afp)
Korrektur: In einer früheren Version dieses Textes hieß es, für die „Blaue
Karte“ sei ein monatliches Mindesteinkommen von 56.400 Euro Voraussetzung.
Tatsächlich ist es ein jährliches Mindesteinkommen. Wir bitten um
Entschuldigung.
4 Jul 2022
## LINKS
[1] /Ombudsfrau-ueber-Diskriminierung/!5822544
[2] /Anekdoten-aus-Deutschlands-Verwaltung/!5843652
[3] /Als-billige-Arbeitskraefte-begehrt/!5715221
## AUTOREN
Marita Fischer
## TAGS
FDP
Fachkräftemangel
Einwanderungspolitik
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Fachkräftemangel
Kraftstoffe
Elke Breitenbach
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