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# taz.de -- Eilanträge abgeschmettert: LNG-Terminal darf in Betrieb gehen
> Eilanträge gegen Rügener Flüssiggasterminal scheitern vor dem
> Bundesverwaltungsgericht. Risiken für Umwelt und Tourismus seien nicht
> erkennbar.
Bild: Das LNG-Terminal im Hafen von Mukran auf Rügen
Leipzig afp | Die Eilanträge der Gemeinde Binz, des Deutschen
Jugendherbergswerks und von zwei privaten Grundstückseigentümern gegen den
[1][Betrieb des Flüssiggas-Terminals auf Rügen im Hafen Mukran] sind
gescheitert. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig erklärte sie am
Freitag für unzulässig. Die geltend gemachten Sicherheitsrisiken seien
nicht erkennbar. (Az. 7 VR 4.24 u.a.)
Das Terminal besteht aus zwei schwimmenden Anlagen zur Speicherung und
Regasifizierung von Flüssigerdgas (LNG), einem Tankschiff und weiteren
Anlagen an Land. Es soll nach den Plänen der Bundesregierung dazu
beitragen, die Energieversorgung Deutschlands zu sichern.
Mecklenburg-Vorpommern hatte den Betrieb im April genehmigt. Dagegen legten
die Gemeinde Binz, das Jugendherbergswerk und die Grundstückseigentümer bei
der Behörde Widerspruch ein, über den noch nicht entschieden ist.
Vor dem Bundesverwaltungsgericht wollten sie erreichen, dass dieser
Widerspruch eine aufschiebende Wirkung hat, das Terminal also vorerst nicht
in Betrieb geht. Damit hatten sie aber nun keinen Erfolg. Klagen können in
Leipzig erst dann erhoben werden, wenn über den Widerspruch gegen die
Genehmigung entschieden ist.
## Mögliche Schäden für Tourismus, Natur und Klima
Das Gericht erklärte, dass in Betracht kommende Schutzobjekte wie die
Wohnhäuser der Antragsteller, die Jugendherberge Prora oder zu bebauende
Gebiete in Binz weit außerhalb des angemessenen Sicherheitsabstands lägen.
Sie alle seien mehr als einen Kilometer entfernt. Auch weitreichende
Auswirkungen von möglichen Störfällen im Hafenbereich würden in den
Eilanträgen nicht deutlich gemacht.
Der Betreiber des Terminals, das Unternehmen Deutsche Regas, sagte am
Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, dass sich das Terminal
derzeit „in der Inbetriebnahme“ befinde. Die Genehmigung gilt bis Ende
2043.
Die LNG-Anlage vor Rügen ist [2][seit längerem umstritten]. Die Gemeinde
Binz warnte bereits mehrfach vor „horrenden Schäden“ für Tourismus, Natur
und Klima. Sie argumentiert, für eine Sicherung der Energieversorgung in
Deutschland im Winter sei das Terminal nicht mehr notwendig.
[3][Im April hatte das Bundesverwaltungsgericht bereits die Klagen zweier
Umweltorganisationen gegen die Gaspipeline von Mukran nach Lubmin
abgewiesen], welche die schwimmenden LNG-Terminals an das
Gasfernleitungsnetz anbindet.
7 Jun 2024
## LINKS
[1] /Proteste-gegen-LNG-Terminal-auf-Ruegen/!5992706
[2] /Protest-gegen-LNG/!5961847
[3] /Klage-von-DUH-und-Nabu-abgeschmettert/!6006816
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